offen gesagt Studio Wien 2025 Teil III: KI im Marketing: Chancen, Risiken und konkrete Unterstützung für Agenturen

Im Rahmen der Gesprächsreihe offen gesagt, die in Kooperation mit der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation der Wirtschaftskammer Wien entsteht, wurde diesmal ein Thema behandelt, das längst nicht mehr nur Zukunftsvision ist: Künstliche Intelligenz (KI) und KI-Agents im Marketing. Zu Gast im Studio von medianet Verlagsleiter und Moderator Bernhard Gily waren Roland Grafl, Obmann-Stellvertreter der Fachgruppe Werbung Wien, sowie Martin Distl, Kommunikationsexperte und Managing Director der Content Creation Unit M-Studio Austria & Switzerland bei WPP Media.

Dynamik und Unsicherheit
Roland Grafl betonte “die enorme Geschwindigkeit der aktuellen Entwicklungen rund um künstliche Intelligenz in der Kommunikationsbranche.” Viele Mitglieder der Fachgruppe seien zwar neugierig, aber in der Anwendung noch unsicher. Genau hier setze die Fachgruppe an, um praxisnahe Informationen und Weiterbildung anzubieten.

Automatisierung als Chance
Für Martin Distl ist klar: “Automatisierung durch KI ist kein neues Phänomen, wird aber durch moderne Tools auf ein neues Level gehoben. In einer Zeit, in der Fachkräfte rar sind, ermögliche KI effizientere Prozesse – von Content-Produktion über Datenanalyse bis hin zur Medienplanung. Tissel sieht darin nicht nur eine technologische, sondern auch eine strategische Chance, die Unternehmen aktiv nutzen sollten.” Ein Beispiel dafür ist das neue Projekt WPP Open, das laut Distl aktuell in der Pilotphase ist und künftig als umfassende KI-Plattform innerhalb des Agenturnetzwerks fungieren soll. Erste Einblicke seien vielversprechend, konkrete Details würden in den kommenden Wochen folgen.

Zentrale Einsatzgebiete und Risiken
Zu den wichtigsten Einsatzgebieten von KI zählen laut Distl die Personalisierung von Werbung, Automatisierung von Workflows, Effizienzsteigerung in der Content-Erstellung sowie Skalierbarkeit. Gleichzeitig dürften Risiken nicht unterschätzt werden – etwa in den Bereichen Datenschutz, Abhängigkeit von Technologie, Skill-Gap im Team oder Brandsafety.

Menschen bleiben zentral
KI ersetzt keine menschliche Intelligenz. Vielmehr braucht es gut ausgebildete Fachkräfte, die den Überblick behalten, kritisch mit Tools umgehen und kreativ agieren können. Die Kommunikation werde komplexer – aber auch chancenreicher. Laut Distl verändern sich Jobprofile und HR-Abteilungen müssten diesen Wandel aktiv mitgestalten.

Konkrete Unterstützung durch die Fachgruppe
Roland Grafl unterstreicht, „dass die Fachgruppe Wien ihre Mitglieder bereits jetzt mit vielfältigen Formaten zum Thema KI unterstützt. Webinare, hybride Branchentalks und Veranstaltungen stehen zur Verfügung, unter anderem abrufbar unter werbungwien.at.“

Empfehlungen für Agenturen
Distl rät Agenturen dazu, „sich systematisch mit den richtigen Tools auseinanderzusetzen – denn nicht jede Lösung ist für jeden Anwendungsfall geeignet. Besonders wichtig sei, Teams rechtzeitig zu schulen und die technologischen Voraussetzungen zu analysieren. Entscheidend sei auch, vorhandene Talente richtig einzusetzen, Prozesse zu adaptieren und neue Arbeitsweisen mutig zu gestalten.“

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