retail conversations: Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes, hat in den letzten zehn Jahren die Mitgliederzahl des Verbandes von 89 auf 4.500 gesteigert, was ihn zu einer ernstzunehmenden Instanz in der österreichischen Tagespolitik gemacht hat. Das neue Positionspapier Österreich handelt fasst die wichtigsten Forderungen an die Politik im Superwahljahr 2024 zusammen. Auf europäischer Ebene, wie auch gegenüber den heimischen Politikern auf allen Ebenen in Bund, Ländern und Gemeinden.
Ein zentrales Anliegen von Will “ist die Reduzierung der bürokratischen Hürden für Händler in Österreich. 95% der Händler fühlen sich durch die bestehenden Auflagen überfordert.“ Er kritisiert die Schwerfälligkeit und Ineffizienz der vier gesetzgebenden Ebenen und fordert ein “one in-one out”-Prinzip, „wonach bei jedem neuen Gesetz, ein altes ausser Kraft gesetzt werden müsse.“ Zudem setzt sich der Handelsverband, mit seinen rund 700.000 Beschäftigten seit langem vehement für eine Senkung der Lohn-Nebenkosten ein und schlägt vor, die Pflichtmitgliedsbeiträge bei den Kammern in Krisenzeiten zu reduzieren.
Ein weiteres Anliegen des Handelsverbandes ist die Kennzeichnung von Gentechnikprodukten und vor allem das bestehende Kontroll- und Vollzugsdefizit des Zolles gegenüber der Flut an „Dumping-Importen von fernöstlichen Online-Händlern wie Temu oder Shein, die oft auch die österreichischen Zollbestimmungen unterlaufen. Rainer Will fordert mehr Kontrolle bei EU-Importen und weniger Regeln für EU-Firmen. Er kritisiert auch, dass der Handel, Europas am meisten regulierter Sektor sei und „Österreich auf Platz zwei hinter Frankreich der am stärksten regulierten Märkte liegt,” so Will.“
Eine Studie der Johannes Kepler Universität, Linz zeigt, dass 80% der Handelsangestellten ihren Arbeitgeber schätzen. Trotzdem können die derzeit 16.000 offenen Stellen des heimischen Handels nicht besetz werden. Will fordert mehr Leistungsanreize für „jene Menschen die arbeiten wollen“ und mehr Optionen für längeres Arbeiten für Pensionisten.
„Der Wifo & Handelsverband Konjunktur-Report deutet auf weiterhin leicht positive Aussichten für 2024 hin“, erzählt Rainer Will in dieser Ausgabe von retail conversations mit medianet Herausgeber Oliver Jonke.
Rainer Will ist seit 2014 Geschäftsführer des Handelsverbandes und Herausgeber des Magazins RETAIL. Er ist im Board of Directors der europäischen Handelsvereinigung.
Der Handelsverband ist eine freiwillige Interessensvertretung der österreichischen Händler und setzt sich für ihre Interessen ein. Er ist eine wichtige Stimme in der österreichischen Wirtschaftspolitik und trägt zur Stärkung der Wirtschaft und des Wohlstands in Österreich und Europa bei.
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