Fehlzeitenreport zeigt Anstieg
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Durchschnittlich 14,9 Kalendertage waren Angestellte 2022 im Krankenstand.
HEALTH ECONOMY Redaktion 05.07.2024

Fehlzeitenreport zeigt Anstieg

Ein neuer Bericht zeigt, dass es zuletzt wieder mehr Krankenstandstage gab.

••• Von Evelyn Holley-Spiess

WIEN. Die Zahl der Krankenstandstage ist nach einem Lockdown-bedingten Rückgang im Jahr 2021 in den vergangen beiden Jahren wieder gestiegen. Die unselbstständig Beschäftigten verbrachten 2022 durchschnittlich 14,9 Kalendertage im Krankenstand, 2021 waren es noch 12,3 Tage. Im Vorjahr gab es neuerlich ein Plus auf durchschnittlich 15,4 Krankenstandstage je Arbeitnehmer. Das geht aus dem jüngsten „Fehlzeitenreport“ hervor, der im Auftrag des Dachverbands der Sozialversicherungsträger, der Wirtschaftskammer und der Arbeiterkammer vom Institut für Wirtschaftsforschung erstellt wurde.

Auf Basis der Bewertung der Statistiken ist davon auszugehen, dass die Versicherten zuletzt häufiger, aber kürzer als in den Jahren davor krank waren. Dies steht vermutlich in Verbindung mit der Zunahme bei den Atemwegserkrankungen, aber auch damit, dass es mit Vovid-19 eine zusätzliche Erkrankungsquelle gibt.

Die krankheitsbedingten Fehlzeiten schlagen sich auch in den Kosten im System nieder. Die direkten und indirekten betriebswirtschaftlichen und volkswirtschaftlichen Kosten beliefen sich laut den Berechnungen des Wifo im Jahr 2022 auf 5,3 Mrd. € bzw. 1,2% des BIP.

Wirtschaft hofft auf Rückgang
„Aus Sicht der Betriebe ist zu hoffen, dass der starke Anstieg der Krankenstandstage um 20 Prozent gegenüber dem langjährigen Schnitt einmalig ist und das Niveau wieder zurückgeht“, resümierte Rolf Gleißner, Leiter der Abteilung Sozial- und Gesundheitspolitik in der Wirtschaftskammer Österreich. Denn: „Für die Unternehmen bedeutet das eine enorme Belastung von rund 250 Euro je Krankenstandstag.“ Wolfgang Panhölzl, Leiter der Abteilung Sozialversicherung in der Arbeiterkammer Wien, betonte die „Wichtigkeit von Prävention, guten Arbeitsbedingungen und bestmöglicher Versorgung von chronischen Erkrankungen“. In allen drei Bereichen habe Österreich enormen Aufhol­bedarf.

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