Pharma: Sorge vor Trump sinkt – Gewinne steigen
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HEALTH ECONOMY Redaktion 05.12.2025

Pharma: Sorge vor Trump sinkt – Gewinne steigen

Die Arzneimittelhersteller blicken nach Abschluss des dritten Quartals optimistischer in die Zukunft.

Mit dem Ende des dritten Quartals zwischen Juli und September blicken die Chefs der großen Pharmaunternehmen durchwegs optimistisch auf das laufende Jahr 2025. Nun ist generell die Rede von Umsatzsteigerungen und Anhebungen der Gewinnprognosen, während die Konzerne in den ersten beiden Quartalen noch durch externe Herausforderungen verunsichert waren, und da vor allem durch die Zollpläne von US-Präsident Donald Trump sowie dessen Vorgehen gegen hohe Arzneimittelpreise. Optimismus herrscht auch vor, da Umsatzeinbrüche, etwa bedingt durch Impfmüdigkeit oder aufgrund der Einführung von Nachahmerprodukten der Konkurrenz abgefangen werden konnten.

Produktionsstätten in den USA
Da und dort begegnete man der Verunsicherung wegen drohender US-Zölle auch schon mit Taten. So kündigte der Vorstandschef des Schweizer Pharmakonzerns Novartis, Vasant Narasimhan, an, in Reaktion auf die Zollpläne fünf neue Produktionsstätten in den USA zu errichten, wobei die Spatenstiche dafür noch 2025 erfolgen sollen. Der französische Arzneimittelhersteller Sanofi plant ebenfalls Investitionen in den USA und teilte über Finanzchef François-Xaver Roger mit, sich „in ständigen Gesprächen mit der US-Regierung über die Verbesserung der Erschwinglichkeit von Medikamenten“ zu befinden.

Die Arzneimittelhersteller hätten auch schon Vereinbarungen mit der Trump-Regierung unterzeichnet, um die Preise im Austausch mit Einfuhrzöllen zu senken. Der deutsche Pharma- und Technologiekonzern Merck teilte mit, ebenfalls ein entsprechendes Abkommen mit der Trump-Regierung geschlossen zu haben.

Sowohl Novartis als auch Sanofi und Merck, die in Sachen Zöllen aktiv waren, freuen sich über gesteigerte Umsätze bedingt durch starke Verkäufe von bestimmten Medikamenten. Bei Novartis mit einem Umsatzzuwachs von sieben Prozent auf 11,94 Mrd. € erwiesen sich ein Multiple-Sklerose-Mittel und eine Krebsarznei als Blockbuster. Sanofi mit einer Umsatzsteigerung von über einem Viertel auf mehr als vier Mrd. € verschaffte vor allem ein Mittel, das bei Asthma und Neurodermitis zum Einsatz kommt, das Plus. Bei Merck mit einem Umsatzzuwachs von einem Prozent auf 5,3 Mrd. € ist die neue Sparte für seltene Krankheiten der Wachstumstreiber sowie auch das Halbleitergeschäft, das vom KI-Boom angetrieben wird.

Auch beim schweizerischen Pharmakonzern Roche konnten Umsatzzuwächse erzielt werden. Die Konzernerlöse stiegen um sieben Prozent auf 45,9 Mrd. CHF. Die positive Dynamik spiegele sich in der Forschungs­pipeline wider, heißt es seitens des Unternehmens. Man habe zehn potentiell wegweisende Therapien in die klinische Entwicklung überführt. Es gehe um Mittel gegen Bluthochdruck, Adipositas, Typ-1-Diabetes und verschiedene Krebsarten. Der ebenfalls schweizerische Pharmakonzern Sandoz setzte im dritten Quartal 2,24 Mrd. CHF, was einem Plus von neun Prozent entspricht.

Kassenschlager Krebsmittel
Ein „überraschend gutes Quartal“ verzeichnete auch der US-Konzern Merck & Co (MSD) mit einem Krebsmedikament als Kassenschlager: Ein Umsatzplus von vier Prozent auf 14,9 Mrd. € wurde vermeldet. Der US-Pharmakonzern Pfizer setzte zwar um sechs Prozent weniger um, kam auf 14, 3 Mrd. €, rechnet aber für 2025 mit einem Gewinn.
Plus bei Eli Lilly und GSK

Um mehr als die Hälfte steigerte der US-Pharmakonzern Eli Lilly den Umsatz im dritten Quartal, er liegt damit bei 63,5 Mrd. USD. Ebenfalls dank guter Geschäfte mit Krebsmedikamenten legte der britische Pharmariese Astra­Zeneca beim Umsatz um zwölf Prozent auf 15,19 Mrd. USD oder 13,1 Mrd. € zu. Auch der britische Konzern GSK machte ein Umsatzplus von acht Prozent auf 8,5 Mrd. GBP aufgrund guter Geschäfte mit Krebsmitteln.

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