Spitalssparpläne in den Länder sorgen für Streit
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HEALTH ECONOMY Redaktion 07.11.2025

Spitalssparpläne in den Länder sorgen für Streit

Vorarlberg, Steiermark, Salzburg: Die Bundesländer planen Reformen. In Gemeindenund Spitälern gibt es Widerstand.

•••Von Martin Rümmele

GRAZ/DORNBIRN/SALZBURG.

55.000 Unterschriften in drei Tagen. In Vorarlberg (410.000 Einwohner) eskaliert derWiderstand gegen Spitalspläne des Landes. Weil die Landesregierung die Gynäkologie im städ tischen Krankenhaus Dornbirn nach Bregenz verlagern will, um Kompetenzen zu bündeln, regt sich der Volkszorn. Das Land will künftig nur noch zwei Versorgungsregionen und jedes Fach dort jeweils nur einmal.

Abbau nach Ausbau
Dornbirn hat als einwohnerstärkste Stadt Vorarlbergs mit rund 1.300 Geburten jährlich die größte Geburtenstation im Land, sie wurde erst 2023 moderni siert. In der Petition wird zudem auf das Brustgesundheitszentrum, das Beckenbodenzentrum und das Zentrum für gynäkologische Unterbauchtumore verwiesen, diese müssten im Falle einer Verlegung erst wieder mit viel Aufwand aufgebaut werden. Eine Verlegung sei „organisatorisch kaum umsetzbar“, hieß es. Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) rief zur Zusam menarbeit bei der Reform auf. „Es ist nicht die Zeit für Insellösungen“, so Wallner: „Es ergibt keinen Sinn, weiter an Doppelgleisigkeiten festzuhalten.“ Es gelte, einen abgestimmtenWeg zu fnden.

Auch in der Steiermark kriselt es. Die steirische Landesregierung hat am Montag den Regionalen Strukturplan Gesundheit (RSG) bis zum Jahr 2030 vorgelegt und damit die Eckpunkte für die künftige Spitalsstruktur vorgezeichnet. Die von der FPÖ umgeworfenen Pläne für den Bezirk Liezen sind auch in den Plan eingeflossen: Das von der Vorgängerregierung geplante Leitspital kommt nicht. Stattdessen wird der Standort Rottenmann ausgebaut und die anderen Standorte mit Angebotsänderungen erhalten. Abgesehen vom Bezirk Liezen gibt es auch in anderen Regionen Widerstand gegen die Pläne: In Bad Radkersburg soll es künftig keine Orthopädie mehr geben. Diese wird nach Deutschlandsberg wandern.

Kürzungen in Salzburg
In Salzburg plant die ÖVP/FPÖ-Landesregierung Einsparungen im Sozialbereich. Pfegekräften wird ein in der Coronazeit eingeführte Bonus gestrichen, die Unterstützung für soziale Einrichtungen wird 2026 deutlich unter dem ursprünglich vorgesehenen gesetzlichen Faktor erhöht.

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