Wille ja, Weg nein

WIEN. Ein Sample von 2085 Österreichern im Alter von 14 bis 70 Jahren wurde kürzlich online dazu befragt, was man für die eigene Gesundheit tut und tun möchte. Ergebnis: Bei vielen ist der Wille da, gesünder zu leben. Sie wissen auch, was dazu gehört: viel Bewegung, eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und gegebenenfalls auch eine Reduktion des Alkoholkonsums sowie ein Rauchstopp.

Doch, so Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent und Initiator der Befragung: „Die Analyse zeigt messbar, wie weit Wunsch und Wirklichkeit auseinanderliegen.“ Charlotte Hager, die Gründerin von comrecon brand navigation, einem Marktforschungsinstitut, das die Befragung als Partner von Marketagent im Research-Kollektiv „Wie gesund ist eigentlich …“ mitinitiierte, ergänzt: „Viele Menschen scheitern an der Umsetzung eines gesunden Lebensstils.“ Konkret streben zwei Drittel der Befragten an, körperlich fitter zu werden. Jeder Dritte sieht jedoch keinen Weg, diesen Wunsch zu verwirklichen und bewegt sich weniger als fünf Stunden pro Woche. Drei von vier wollen sich gesünder ernähren, setzen aber auch diesen Wunsch nicht um.

Weiters wünschen sich 66% mehr Schlaf. Ein Drittel schafft es aber nur, maximal sechs Stunden zu schlafen. Den Alkoholkonsum wollen viele einschränken, doch fast die Hälfte macht es nicht. Ein Drittel der Raucher möchte wiederum das Rauchen reduzieren oder ganz damit aufhören, schafft das aber nicht. Auch, dass es besser wäre, die Zeit am Smartphone zu minimieren, ist bekannt. Nur fällt dies vielen schwer.

Stress als Ursache
Nach den Ursachen für das Scheitern beim Achten auf einen gesunden Lebensstil fragte das Research-Kollektiv ebenfalls. Die Antworten ergaben, dass Stress der Hauptgrund dafür ist. Auf einer Skala von eins bis zehn lag der subjektiv empfundene Stresswert bei 5,8. Auslöser von Stress war vor allem der Job. Gestresst fühlen sich die Befragten aber auch durch finanzielle Sorgen. Ein weiterer Stressfaktor, der Maßnahmen für ein gesünderes Leben verhindert, sind Schwierigkeiten bei der Vereinbarung von Beruf und Familie.