13% Plus für Fachverband UBIT-Betriebe
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Iris Fischl, KMU Forschung Austria, und Fachverbandsobmann Alfred Harl.
INDUSTRIAL TECHNOLOGY 28.06.2018

13% Plus für Fachverband UBIT-Betriebe

Rekordumsatz für hochqualifizierte IT- und Unternehmensberatung in Österreich: 31,23 Mrd. Euro im Jahr 2017.

WIEN. Das UBIT Radar des WKO Fachverbands Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT (UBIT), das jährlich von der KMU Forschung Austria erhoben wird, veranschaulicht das Wachstum der Branche. „Die Mitgliedsbetriebe der UBIT boomen, weil Kunden österreichische Beratung stark nachfragen, vor allem die IT-Berufe explodieren", erklärt Fachverbandsobmann Alfred Harl. "Seit 2008 verzeichnet unsere Branche steigende Umsatzzahlen, diese haben sich mehr als verdoppelt. 8.223 Arbeitgeberbetriebe und 81.922 Beschäftigte, was einen erneuten Anstieg bedeutet, machen deutlich, dass wissensbasierte Dienstleistung eine der Wachstumsbranchen der Zukunft ist."

Dass die Beratungsbranche eine der Konjunktur-Lokomotiven in Österreich ist, beweisen die Zahlen aus dem UBIT Radar: Dem nominellen österreichischen Wirtschaftswachstum von 4,6% für das Jahr 2017 steht ein Umsatzwachstum von 13% beim Fachverband UBIT gegenüber.

Rekordumsatz
Schon 2014 nahm der Branchengesamtumsatz im Vergleich zu 2013 um 7,2% auf 23,6 Mrd. € zu, 2015 stieg er um weitere 6,9% auf 25,24 Mrd. €. 2016 zeigte sich ein noch größerer Wachstumssprung von 9,5% auf 27,64 Mrd. €. Doch 2017 übertrifft die Jahre zuvor, zeigt das aktuelle UBIT Radar: Der Branchenumsatz stieg um 13% auf 31,23 Mrd. € an – das ist ein Rekord. Das stärkste Wachstum verzeichnen die Informationstechnologiebetriebe (IT) mit einem Umsatzanstieg von 13,4% auf 23,98 Mrd. €, gefolgt von den Unternehmensberatern (UB) mit einem Plus von 12,3% auf 5,03 Mrd. € und den Buchhaltungsberufen (BH) mit einem Wachstum von 9,9% auf 2,22 Mrd. €. Damit wurden die Erwartungen des letzten Jahres laut UBIT Radar in allen drei Berufsgruppen deutlich übertroffen (IT: 8,1%/UB 6,3%/BH 3,3%).

Österreichisches IT- und Beratungs-Know-how als Exportschlager
„Die österreichischen wissensbasierten Dienstleister sind nicht nur im Inland gefragt. Wir sind stolz darauf, dass österreichisches Know-how auch über die Landesgrenzen hinaus von Kunden stark nachgefragt wird“, so Harl. Die höchste Exportquote erreichen die Informationstechnologen mit 24,9% (2016: 18,9%). Auf Platz zwei beim Exportanteil liegt die Berufsgruppe der Unternehmensberatung mit 22,8% (2016: 20,7%). In der Berufsgruppe Buchhaltung spielen Exporte mit 0,2% dagegen eine eher kleine Rolle. Das „Exportprodukt“ wissensbasierte Dienstleistung aus Österreich erfreut sich aber insgesamt ungebrochener Beliebtheit. „Im Vergleich zu 2016 sind die Exporterlöse der UBIT-Mitglieder im Bereich Unternehmensberatung, Buchhaltung und IT im Jahr 2017 in Summe um 70,4% (3,64 Mrd. Euro) von 5,17 Mrd. Euro auf 8,81 Mrd. Euro gestiegen“, ergänzt Iris Fischl von der KMU Forschung Austria.

UBIT-Betriebe werfen den Job-Turbo an
Auch 2017 haben die Arbeitgeberbetriebe, wie die letzten Jahre über, wieder ordentlich zugelegt; ihre Zahl ist im Jahresvergleich um 5,6% von 7.790 auf 8.223 Betriebe angestiegen. Rund 16% davon beschäftigen zehn oder mehr Arbeitskräfte in ihren Unternehmen. Die größte Anzahl an Arbeitgeberbetrieben stellten 2017 die Informationstechnologen mit 4.931 Betrieben, gefolgt von den Unternehmensberatern mit 2.601 Betrieben. Der Großteil der Mitglieder des Fachverbands UBIT, nämlich mehr als 80%, gehört aber weiterhin zur Gruppe der Ein-Personen-Unternehmen (EPU).

Besonders erfreulich sei, dass die Mitglieder des Fachverbands UBIT einen deutlichen Zuwachs an Mitarbeitern verzeichnen. Mit einem Plus von 9,2% oder plus 6.913 Personen hat sich die Zahl der unselbstständig Beschäftigten von 75.009 auf 81.922 erhöht; zusätzlich sehen alle Berufsgruppen die weiteren Personalplanungen für 2018 sehr positiv. Im Durchschnitt ergibt sich in der Informationstechnologie eine geplante Erhöhung des Personalstandes um 13,6% und in der Unternehmensberatung um 8,7%.

Investitionen pushen das Wachstum
Die Investitionsquote im Berufsfeld Informationstechnologie mit 8,8% am höchsten. Bei den Unternehmensberatern beliefen sich die Investitionen auf 6,6%, bei der Buchhaltung auf 2,5% der Umsatzerlöse. Für das Jahr 2018 wird in den Berufsgruppen IT (26,6%) und in der Unternehmensberatung (21,1%) wieder mit steigenden Investitionen gerechnet. 2017 wurden von der Berufsgruppe Buchhaltung im Durchschnitt 1,6% des Jahresumsatzes für Aus- und Weiterbildung aufgewendet. In der Berufsgruppe Unternehmensberatung waren es 1,5% und in der Informationstechnologie 1,3%. Setzt man das in Relation zu den unselbstständig Beschäftigten der Branche, so sind das ca. 3.800 € pro Jahr und Mitarbeiter.

Umsatzerwartungen für 2018 weiterhin positiv
Die Auftragslage im 1. Quartal 2018 wurde im Branchendurchschnitt mit „eher gut“ beurteilt, und alle Berufsgruppen rechnen mit einem Umsatzplus im Jahr 2018. Der Anteil der Unternehmen mit einer sehr guten Auftragslage ist in der Berufsgruppe Informationstechnologie mit 38,7% am höchsten. Die IT erwartet sogar ein Umsatzplus von 10%, die Unternehmensberatung plus 7,5%, die Buchhaltung immerhin ein Umsatzplus von 2,9%. (red)

www.ubit.at; www.beratertag.at;ubit-oesterreich.at; das Video zur Präsentation des UBIT Radar: Youtube Video

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