WIEN. Am 21. März war der Tag des Waldes. Bei einem gemeinsamen Pressegespräch machen daher die Abgeordnete zum Europäischen Parlament Simone Schmiedtbauer, der Präsident des Österreichischen Bauernbundes Georg Strasser und der Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich Felix Montecuccoli auf die Bedeutung des Waldes und seiner nachhaltigen Bewirtschaftung für Österreich aufmerksam.
Schmiedtbauer: „Unsere Wälder sind Antwort auf aktuelle Herausforderungen“
„Unsere nachhaltig bewirtschafteten Wälder spielen im Kampf gegen Klimawandel und Umweltzerstörung eine entscheidende Rolle. Bei den EU-Initiativen mit direkten Auswirkungen auf den Wald wird dieser Rolle der nachhaltigen Bewirtschaftung aber leider oft nicht Rechnung getragen. In dem Moment, wo die Waldbewirtschaftung auf eine nachhaltige Art und Weise passiert, können wir zurecht sagen, dass wir die Superkräfte unserer Wälder im Kampf gegen den Klimawandel nicht nur kanalisieren, sondern auch potenzieren. Die Waldstrategie, in der die EU-Kommission fordert, große Teile unserer Wälder außer Nutzung zu stellen, verkennt diese Tatsache und sieht unbewirtschaftete Wälder als das Ideal an. Für eine optimale Nutzung von holzbasierten Rohstoffen, für eine größtmögliche CO2-Speicherkapazität und als Quelle von nachhaltiger Energie brauchen wir aber eine aktive nachhaltige Waldbewirtschaftung. Zum Tag des Waldes möchten wir mit unserer #ForestForFuture-Challenge darauf aufmerksam machen. Wir laden alle dazu ein, einen Baum zu pflanzen und zu erzählen, welchen Beitrag dieser Baum für eine nachhaltigere Zukunft leisten kann“, sagt Simone Schmiedtbauer. „Wir möchten klarstellen: Unsere Wälder sind wahre Trümpfe und die Antwort auf zahlreiche aktuelle Herausforderungen.“
Strasser: „Nachhaltige Bewirtschaftung trägt zu Klima- und Umweltschutz bei“
Mit 48% der Landesfläche habe der Wald einen wesentlichen Anteil am Landschaftsbild Österreichs und auch an dessen Identität, so Strasser: „Die österreichische Waldfläche entspricht der Größe unseres Nachbarlandes Schweiz, zudem kommen pro Jahr 2.300 Hektar dazu. Der Wald bietet Rückzug für Erholungssuchende, Sportler und Touristen, stellt uns aber auch Biomasse zur Erzeugung von Wärme und Strom und darüber hinaus den nachhaltigen Baustoff Holz zur Verfügung.“
Österreich sei Vorzeigeland bei der aktiven Bewirtschaftung des Waldes, betont der Bauernbund-Präsident. „Unser Ansatz heißt ‚Schützen durch Nützen‘, nachhaltige Bewirtschaftung trägt wesentlich zum Schutz von Klima und Umwelt bei. Der Wald muss Teil der Energiewende sein. Für einen klimafitten Wald wurde 2021 auch der Waldfonds der Bundesregierung ins Leben gerufen, mit Februar 2023 wurde er bis 2027 verlängert. Von den zur Verfügung stehenden 350 Mio. Euro wurden bislang 223 Mio. Euro gebunden oder ausbezahlt, etwa zur Steigerung der Baumartenvielfalt, zur Verbesserung der Biodiversität oder zur Stärkung der Klimaresilienz. Der Wald der Zukunft wächst bereits“, so Strasser.
Montecuccoli: „Waldbewirtschafter bewahren und fördern Biodiversität“
„Die privaten Familienbetriebe in Österreich achten seit Generationen auf eine schonende und nachhaltige Bewirtschaftung ihrer Wälder. So wächst immer mehr nach als geerntet wird. Gleichzeitig bewahren und fördern die Waldbewirtschafter die Biodiversität in den heimischen Wäldern und gewährleisten damit, dass auch nachfolgende Generationen die vielfältigen Leistungen des Waldes in Anspruch nehmen und genießen können“, betont Montecuccoli.
Auch die Wertigkeit des PEFC-Gütesiegels für zertifizierte Waldbewirtschaftung hebt Montecuccoli hervor: „In Österreich sind zwei Drittel der gesamten Waldfläche PEFC-zertifiziert. Damit ist PEFC in Österreich die größte unabhängige Institution für die Bestätigung nachhaltiger Waldbewirtschaftung. Produkte mit dem PEFC-Siegel bedeutet Produkte aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung zu kaufen.“ (red)