Analyse zeigt Online-Barrieren
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GRÖSSTE BARRIERE: SCHLECHTE DARSTELLUNG AUF SMARTPHONES
MARKETING & MEDIA Redaktion 09.12.2025

Analyse zeigt Online-Barrieren

Sechs Monate nach Inkrafttreten des Barrierefreiheitsgesetzes weisen die meisten heimischen Websites laut Analyse gravierende Mängel auf.

WIEN. Eine aktuelle Untersuchung von AccessiWay zeigt, dass 95 Prozent der geprüften österreichischen Websites weiterhin digitale Barrieren aufweisen. Rund ein halbes Jahr nach Einführung des Barrierefreiheitsgesetzes seien viele Angebote online für Nutzer nur eingeschränkt nutzbar.

Ergebnisse der Analyse
Getestet wurden 100 Websites in mehreren europäischen Ländern anhand von acht Kriterien der Web Content Accessibility Guidelines. Österreichische Seiten verzeichneten durchschnittlich 2,7 Barrieren. In 90 Prozent der Fälle seien Websites am Smartphone schlecht bedienbar oder beim Zoomen fehleranfällig, 60 Prozent ließen sich nicht per Tastatur steuern. Bei jedem zweiten Angebot würden Inhalte bei vergrößerten Texten überlappen oder verschwinden. Paul Anton Mayer, Chief Growth Officer von AccessiWay, erklärte: „Das Ergebnis ist erschreckend: 95 % der untersuchten Websites quer durch unterschiedliche Branchen erfüllen die rechtlichen Vorgaben nicht und schließen die Österreicher vom Online-Leben aus.“

Konsequenzen für Nutzer und Unternehmen
Laut Analyse brechen 46 Prozent der Österreicher Online-Einkäufe oder -Suchen aufgrund von Barrieren ab. Mayer betonte: „Knapp die Hälfte der Österreicher bricht wegen digitaler Barrieren Online-Vorgänge ab. Da sich immer mehr Bereiche des Lebens ins Internet verlagern, ist Barrierefreiheit kein technisches Nice-to-have, sondern eine absolute Notwendigkeit.“ Für Unternehmen könnten Verstöße gegen das Barrierefreiheitsgesetz hohe Strafen bedeuten. Die Verwaltungsstrafe könne bis zu 80.000 Euro betragen. Mayer warnte, dass immer häufiger Mahnschreiben der zuständigen Behörde versendet würden.

Untersuchungsrahmen
Die Analyse wurde zwischen August und September 2025 durchgeführt. Untersucht wurden Websites in Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und Großbritannien aus fünf verbraucherorientierten Branchen. Bewertet wurden bis zu drei Unterseiten je Website, um zentrale Bereiche der User Journey abzudecken. Die Prüfung erfolgte anhand von acht WCAG-Kriterien, darunter Kontrast, Blinken, Tastaturnavigation, Textvergrößerung und Fokusreihenfolge.

(red)

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