BRÜSSEL/MOUNTAIN VIEW. Die EU-Kommission hat ein Verfahren gegen Google eingeleitet. Im Mittelpunkt stehen die Nutzung externer Inhalte für KI-generierte Übersichten in der Suche sowie mögliche Trainingsdaten aus YouTube-Videos. Laut Kommission besteht der Verdacht, dass Google Inhalte von Websites und Videoproduzenten verwendet, ohne eine angemessene Vergütung zu leisten oder eine Ablehnung zu ermöglichen.
Die beanstandete KI-Übersicht erscheint seit einigen Monaten oberhalb regulärer Suchergebnisse und basiert auf frei verfügbaren Inhalten wie Online-Lexika oder Nachrichtenseiten. Betreiberinnen und Betreiber solcher Angebote seien jedoch darauf angewiesen, in der Google-Suche sichtbar zu bleiben, was eine einseitige Marktsituation begünstige.
Auch beim Videodienst YouTube, der zu Google gehört, untersucht die Kommission, ob Google hochgeladene Videos ohne zusätzliche Zustimmung oder Vergütung für das Training eigener KI-Modelle nutzt. Nutzende hätten demnach keine Möglichkeit, dieser Form der Datennutzung zu widersprechen, ohne die Plattform zu verlassen.
Die Ermittlungen konzentrieren sich sowohl auf die Interessen der Urheber als auch auf mögliche Wettbewerbsverzerrungen für andere KI-Anbieter, die keinen vergleichbaren Zugriff auf YouTube-Inhalte haben. Eine Frist für den Abschluss der Prüfung gibt es nicht. Bei bestätigten Verstößen wären Geldbußen von bis zu zehn Prozent des weltweiten Jahresumsatzes möglich. (red)
