GEO als Booster  für die Pressearbeit
© APA
MARKETING & MEDIA Redaktion 28.11.2025

GEO als Booster für die Pressearbeit

Klemens Ganner (CEO APA-Comm) erklärt, wie Pressetexte für KI und Suchmaschinen sichtbar bleiben.

WIEN. Will ein Unternehmen seine Botschaften zielgerichtet und effizient kommunizieren, galt für die digitale Kommunikation bisher unter anderem Suchmaschinenoptimierung (SEO) als das Um und Auf – also Maßnahmen, die Websites in den Suchmaschinen-Ergebnissen sichtbarer machen. Der rasante Aufstieg von generativen KI-Systemen wie ChatGPT hat dazu geführt, dass GEO (Generative Engine Optimization) SEO ablöst. Anstelle direkter Suchergebnisse und Links, die den Kontakt zwischen Unternehmen und Zielgruppe bestimmten, treten nun KI-generierte Antworten, die Informationen aus dem Internet filtern und für User zusammenfassen.

Rad nicht neu erfinden
Vor dem Hintergrund dieser neuen Spielregeln der Sichtbarkeit, die KI-Overviews für die PR-Arbeit setzen, beschäftigt sich die auf Kommunikationsdienstleistungen spezialisierte APA-Comm intensiv damit, welchen Stellenwert Presseaussendungen in dieser neuen Welt haben und wie Botschaften und PR-Aussendungen weiterhin optimal platziert und wahrgenommen werden können.

Dabei muss das Rad nicht neu erfunden werden. „Wer sich bisher an den Empfehlungen für gute Pressearbeit orientiert hat, liegt auch in einer KI-optimierten Welt nicht falsch“, erklärt Klemens Ganner, Chief Operating Officer der APA und Geschäftsführer APA-Comm. Mit ots.at betreibt APA-Comm Österreichs größten Channel für Presseaussendungen. „Pressemitteilungen, die den journalistischen Anforderungen an Struktur, Klarheit und Faktendichte entsprechen, werden auch in den Antworten von den Large Language Models häufiger zitiert oder als Quellen genannt“, so Ganner.

„Trustfaktor“ erhöhen
Um mit der eigenen Presseaussendung sichtbar zu bleiben, gelte es, ein paar Punkte zu beachten. Neben prägnanten Headlines, Leads und Zusammenfassungen sollten Aussendungen auch mittels Absätze und Zwischenüberschriften strukturiert werden. Außerdem sei es sinnvoll, den Text mit Statistiken, Daten und Zitaten von Experten anzureichern und auf Primärquellen (etwa Studien) zu verlinken. „Die KI bevorzugt faktische Informationen. Je dichter die Informationen sind und je mehr Links und Verweise enthalten sind, desto besser schätzt die KI die Informationen ein“, so der APA-Comm-CEO.
Letztlich zielen die GEO-Maßnahmen darauf ab, den „Trustfaktor“ von Inhalten zu erhöhen. Denn KI-Systeme beziehen sich, um nicht zu halluzinieren, auf Inhalte und Quellen, denen ein hoher „Trustfaktor“ beigemessen wird. „Durch die strukturierte Aufbereitung mit eindeutigen Rückfragehinweisen und hoher Reichweite wird www.ots.at für KI-Antworten intensiv genutzt“, so Ganner. Auch die Einbindung von multimedialen Inhalten erhöht die Auffindbarkeit für KI-Systeme. Damit diese Bilder, Videos oder Grafiken interpretieren können, brauche es neben aussagekräftigen Beschriftungen vor allem einen klaren Zusammenhang zum Inhalt der Pressemitteilung.

Verstärkter KI-Einsatz
APA-Comm prüft fortlaufend, in welchen Produkten und Services der Einsatz von KI für ihre User einen Mehrwert schafft. So integrierte das Unternehmen kürzlich eine KI-Suche auf www.ots.at, mit der das Auffinden konkreter Informationen und Botschaften von Aussendern erleichtert werde. Aktuell sei KI auch bereits im OTS-Manager, dem Versandsystem von APA-OTS im Einsatz und unterstützt etwa bei der Vergabe von Stichwörtern. Tipps zur GEO-Optimierung liefere die KI zwar noch nicht, das sei aber Teil der hausinternen KI-Roadmap, so Ganner. Dennoch: „Jede Nutzung von KI ist natürlich optional, nichts ist verpflichtend“, räumt er ein.

Angesprochen auf künftige Anwendungsbereiche meint Ganner, dass KI weiter verstärkt Einzug in die Services von APA-Comm halten wird, etwa bei der Medienbeobachtung. „Wir nutzen hier alles, was die Technologie hergibt“, erklärt er. Oberstes Gebot sei Transparenz. Neben einer klaren Kennzeichnung, wo KI wie zum Einsatz kommt, gelte es, auch die Souveränität von Daten und KI-Modellen mitzudenken, erklärt Ganner abschließend. (jkl)

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL