Zum zweiten Mal hat das Wirtschaftsforschungsinstitut Economica im Auftrag des Fachverband Telekom|Rundfunk der Wirtschaftskammer Österreich die volkswirtschaftlichen Effekte der Telekommunikations- und Rundfunkbranche errechnet. Die Zahlen für das Jahr 2024 verdeutlichen: Beide Sektoren zählen zu den wichtigsten Leistungsträgern der heimischen Wirtschaft.
„Die Telekommunikationsbranche stellt die digitale Infrastruktur zu Verfügung und ist Enabler bei Themen wie Digitalisierung, Bildung und KI über alle Wirtschaftssektoren hinweg. Die Rundfunkbranche ermöglichst Medienvielfalt und unterstützt so maßgeblich die Demokratie“, unterstreicht Gerhard Haidvogel, Obmann des Fachverband Telekom|Rundfunk die Relevanz der Sektoren bei der Studienpräsentation in den Räumlichkeiten der Wirtschaftskammer Österreich.
„Wichtiger Beitrag“
Laut besagter Studie wurden im vergangenen Jahr rund 7,9 Mrd. € an Bruttowertschöpfung direkt durch die Telekommunikations- und Rundfunkbranche erwirtschaftet. Rechnet man Vor- und Zuliefernetzwerke mit ein, kamen entlang der Wertschöpfungskette nochmals rund 4,6 Mrd. € hinzu, womit 2024 in Summe rund 12,5 Mrd. € auf die beiden Branchen zurückzufuhren waren. Das entsprach rund 2,9% der gesamten österreichischen Bruttowertschöpfung, oder anderes ausgedrückt, in etwa der Bruttowertschöpfung der gesamten Energieversorgung in Österreich.
„Uns war es wichtig, in Anbetracht der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung, mit den aktualisierten Zahlen zu zeigen, welchen wichtigen Beitrag die Telekommunikations- und Rundfunkbranche für die Wirtschaft in Österreich leisten. Die Studie unterstreicht die starke Wirtschafts- und Innovationskraft der Branchen“, betont Helga Tieben, Geschäftsführerin des Fachverband Telekom|Rundfunk. Denn viele Österreicherinnen und Österreicher würden tagtäglich Dienstleistungen der untersuchten Branchen nutzen oder konsumieren, ohne sich über den wirtschaftlichen Beitrag für den Standort Österreich bewusst zu sein, so Tieben.
87.000 Arbeitsplätze
Außerdem sichert die Branche, trotz konjunktureller Unsicherheiten, nach wie vor Arbeitsplätze: Rund 44.000 Beschäftigungsverhältnisse waren mit der Branche direkt verbunden. Rechnet man indirekte und induzierte Effekte mit ein, stellten Telekommunikation und Rundfunk über 87.000 Arbeitsplätze in Österreich – das entsprach knapp 1,95% der Gesamtbeschäftigung hierzulande. Damit verbunden waren Lohn- und Gehaltseffekte von insgesamt 4,75 Mrd. €, beziehungsweise 2,48% der gesamten Bruttolohnsumme. Jeder 40. Euro an Einkommen stammte somit aus der Telekommunikations- und Rundfunkbranche.
Zugleich zahlten die beiden Branchen üppige Steuern und Abgaben. Im Jahr 2024 beliefen sich diese insgesamt auf
4,63 Mrd. €. Der Fiskus nahm damit mehr durch Telekommunikation und Rundfunk ein, als durch die Mineralölsteuer (2024: 3,8 Mrd. €). „Das unterstreicht die volkswirtschaftliche Relevanz. Die Telekommunikations- und Rundfunkbranche generiert rund 2,2 Prozent der gesamten Staatseinnahmen aus Steuern und Sozialbeiträgen“, verdeutlicht Haidvogel die hohen Steuerzahlungen.
Investitionen verdoppelt
Economica-Geschäftsführer Christian Helmenstein hob noch die Produktivitätszuwächse in den beiden Branchen hervor. Keine Branche habe binnen eines halben Jahrhunderts so hohe Zuwächse erreicht, wie die Telekommunikationsbranche, so Helmenstein. „Damit ist die Branche eine der wenigen verbliebenen Bereiche in unserer Volkswirtschaft, die in den letzten Jahren noch sehr hohe Produktionszuwächse verzeichnet hat“, erklärt der Ökonom und unterstreicht damit einmal mehr die wirtschaftliche Relevanz.
Das spiegelt sich auch in der Investitionsdynamik wider: 2024 tätigten Telekommunikations- und Rundfunkunternehmen Investitionen in Höhe von 1,67 Mrd. €. Rund 1,32 Mrd. € davon waren wertschöpfungswirksam in Österreich, flossen also in wichtige Bereiche wie den weiteren Ausbau digitaler Infrastrukturen, in moderne Übertragungstechnologien oder Produktionsanlagen sowie in Netzwerk- und Softwarelösungen. So erwuchsen aus den Investitionen beachtliche wirtschaftliche Impulse: 2024 resultiere daraus eine totale Bruttowertschöpfung von 933 Mio. €, rechnet Helmenstein vor. Der Vergleich mit den Zahlen aus der ersten Studie (2022) belege außerdem, dass die Branche nicht still steht. „Die Investitionen haben sich, nach ihrem Beitrag zum volkswirtschaftlichen Wachstum, nominell innerhalb von nur zwei Jahren praktisch verdoppelt“, erklärt der Economica-Geschäftsführer.
Digitale Souveränität
Damit die Branchen auch künftig dynamisch bleiben, fordert der Experte mehr digitale Souveränität von Österreich und Europa ein. „Wir müssen über eine europäische Strategie bei digitaler Souveränität sprechen. Dazu gehört auch die Satellitentechnologie. In Österreich sind wir forschungstechnisch gut aufgestellt, uns fehlt nur der Heimatmarkt“, so Helmenstein.
Strategische Weiterentwicklung
Holcim Österreich begrüßte mit 1. November 2025 Andreas Ruckhofer als neuen Head of Sales. Ruckhofer folgte in dieser Position Gernot Tritthart, der – ebenso mit 1. November –
