Auf der IAA dominiert „Made in China“
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MOBILITY BUSINESS Redaktion 12.09.2025

Auf der IAA dominiert „Made in China“

Auf der Automobilmesse sind so viele Hersteller und Zulieferer aus Fernost vertreten wie noch nie.

Die große deutsche Automesse IAA Mobility ist heuer so chinesisch wie noch nie. 116 Aussteller von dort haben sich angemeldet, wie es vom Veranstalter, dem Verband der Automobilindustrie (VDA), heißt.  Abgesehen von Deutschland kommen aus keinem anderen Land auch nur annähernd so viele Unternehmen zu der weltweit beachteten Mobilitätsmesse. Insgesamt sind es nach noch vorläufigen Zahlen kurz vor dem Start 748. Von denen kommen 57% aus dem Ausland, was einen Rekord darstellt.

China ist weiter am Vormarsch
Und es sind nicht nur kleine Zulieferer, sondern immer mehr Autohersteller, die auf die Messe drängen. Das mache die IAA 2025 „zur vielfältigsten Plattform für Automobilkonzerne in ihrer Geschichte“, heißt es vom VDA.
Das ist die positive Interpretation. Die negative ist, dass die Position der deutschen Konzerne inzwischen auch beim Heimspiel IAA zunehmend schwächer wird – wie auch in den weltweiten Automärkten.

Blick auf die Neuzulassungen
China ist hier das Musterbeispiel: Lange trieb der Verkauf ihrer Autos dort die Zahlen der deutschen Hersteller voran, inzwischen schwächeln sie dort durch die Bank und verlieren Absatz und Marktanteile. Auf dem deutschen Automarkt war das bisher kaum Thema. Dort dominieren die deutschen Konzerne, während chinesische Marken kaum Fuß fassen können.

Doch auch hier könnte etwas in Bewegung gekommen sein, denn die Zahlen steigen, wie ein Blick in die Neuzulassungsstatistik des Kraftfahrt-Bundesamtes zeigt: Mehr als 35.000 chinesische Autos im engeren Sinne weist sie von Jänner bis August aus. Das mag im Vergleich zum Gesamtmarkt von 1,87 Mio. Autos wenig sein – gerade einmal 1,9% – doch der Anteil hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum etwa verdoppelt.
Und zählt man auch die zum chinesischen Konzern Geely gehörenden Marken Volvo und Polestar mit, sind es sogar über vier Prozent – mehr als etwa die bekannten Fabrikate Toyota und Tesla zusammen.

Auch BYD ist im Kommen
Bisher war es vor allem MG ­Roewe, das die Zahlen der chinesischen Hersteller im engeren Sinne trieb – möglicherweise auch dank des aus Großbritannien übernommenen Namens MG, der Kunden kaum an China denken lässt. Mit mehr als 15.600 Neuzulassungen in den ersten acht Monaten ist es auch weiter die Nummer eins bei den chi­nesischen Marken in Deutschland.
Doch inzwischen spielt auch Elektroschwergewicht BYD eine zunehmende Rolle und hat seine Neuzulassungen gegenüber dem Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres mehr als verfünffacht – auf gut 8.500.

Situation in Europa anders
Die deutschen Hersteller sollten damit rechnen, dass sich die Situation weiter in diese Richtung entwickelt. Weitet man den Blick auf ganz Europa, liegt der Anteil der chinesischen Marken nämlich bereits deutlich höher: Im ersten Halbjahr waren es mehr als fünf Prozent, wie eine Analyse des Marktbeobachters Jato Dynamics ergab.

Deutsche nicht unterschätzen
Die deutschen Marken halten durchaus dagegen – neue Fahrzeuge wie der iX3 von BMW, den das Unternehmen auf der IAA präsentiert, haben auch China im Blick. Aber auch die chinesischen Hersteller sind voller Selbstbewusstsein in München und haben Pläne für teils sehr viel günstigere Elektroautos.  Der Datenspezialist Inovev bringt es auf den Punkt und schreibt: Die IAA 2025 werde ein „deutsch-chinesischer Kampf um die Vorherrschaft im Bereich der Elektrofahrzeuge“. (red)

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