Brexit-Zölle machen Briten Sorgen
© APA/AFP Loic Venance
Keine eigenen Kapazitäten: Die britische Autoindustrie ist bei Akkus auf Lieferungen aus Asien angewiesen.
MOBILITY BUSINESS Redaktion 07.07.2023

Brexit-Zölle machen Briten Sorgen

Aufschlag auf E-Fahrzeuge droht: Der Import von Akkus aus Asien dürfte ab 2024 zu einem 10-prozentigen Zoll beim Export von Stromern in die EU führen.

LONDON. Die britische Autoindustrie hat die EU dringend um eine Fristverlängerung bei der Einführung von Brexit-Zöllen auf E-Autos gebeten. Die für den 1. Jänner 2024 geplante Einführung der Herkunftsregeln (Rules of Origin) nach dem Brexit solle möglichst um drei Jahre verschoben werden, forderte der Chef des Verbands der britischen Autohersteller und -händler (SMMT), Mike Hawes, auf der internationalen Branchenkonferenz des Verbands vor wenigen Tagen in London.

Die Regelung führe unter anderem dazu, dass Benzin- und Dieselfahrzeuge gegenüber Elektroautos bevorzugt würden. Denn die infolge des britischen EU-Austritts eingeführten Zollbestimmungen sehen vor, dass Fahrzeuge, deren Wertschöpfung zu weniger als 45 Prozent in der EU oder Großbritannien stattgefunden hat, mit einem Zoll von 10 Prozent belegt werden. Das ist mangels eigener Akku-Produktion in Großbritannien auf absehbare Zeit nicht zu umgehen. Die im Königreich verbauten Akkus und weitere Teile stammen meist aus Asien. Daher fürchten britische Autohersteller, auf dem wichtigen Exportmarkt EU nicht mehr wettbewerbsfähig zu sein. Auch die deutschen Autobauer müssen befürchten, dass beim Export nach Großbritannien künftig Zölle anfallen.

Die verkehrspolitische Sprecherin der oppositionellen Labour-Partei im britischen Parlament, Louise Haigh, macht die konservative Regierung für die Schwierigkeiten verantwortlich. „Sie haben es Jahr um Jahr versäumt, die britischen Kapazitäten zur Akku-Herstellung hochzuschrauben“, sagte Haigh.

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL