Von Kunst bis Auto: Almdudler-Eigentümer lösen Familiensammlung auf
© APA/Dorit Ausserer
Thomas Klein
RETAIL Redaktion 28.10.2019

Von Kunst bis Auto: Almdudler-Eigentümer lösen Familiensammlung auf

Ein Teil des Erlöses wird an soziale Einrichtungen gespendet.

WIEN. Von nostalgischen Erinnerungen über Spielzeug aus den 1930er-Jahren und Kunstwerke bis hin zu Autogrammen von Hollywoodstars: Die Eigentümerfamilie des österreichischen Limonadenherstellers Almdudler, die Familie Klein, löst ihre Privatsammlung auf und bietet diese zum Verkauf an. Interessierte können ab sofort auf www.dudlerei.at oder ab Montag im Wiener Pop-up-Store "Dudlerei" stöbern.

"Jeder kennt das Gefühl, wie gut es sein kann, sich von materiellen Dingen zu lösen", sagte Thomas Klein der APA anlässlich des Pre-Openings der "Dudlerei" in der Wipplingerstraße am Donnerstagabend. Mit der Auflösung der recht umfangreichen Sammlung - diese ist über die Jahre hinweg auf 4.000 bis 5.000 Exponate angewachsen - wolle er zeigen, dass man sich von "schönen Dingen" lösen könne: "Ewig in Besitz zu denken, ist der falsche Weg." Scherzend fügte er hinzu: "Ich bin kein Jäger und Sammler, sondern ein Sammler und Geber."

Aus diesem Grund bietet er Familienerinnerungen wie etwa ein Puppenhaus aus den 1930er-Jahren, mit dem seine verstorbene Mutter Ingrid Klein gespielt hatte, ebenso an wie nostalgische Almdudler-Produkte. Dazu zählen Emailleschilder, Plakate oder bisher unverkaufte Formflaschen und Gläser. Weiters trennen sich die Kleins von Fahrrädern, Silberbesteck, Geldbörsen, einem riesengroßen Schlumpf, Dekoartikel, Elektrogeräten wie einer Kaffeemaschine oder einem Kofferradio.

Zu den Highlights zählen Mel Ramos' Kunstwerk "Almdudler's Fabulous Blonde" (2017) als Farbdruck, oder ein Fiat 500L aus dem Jahr 1971. Das Auto ist allerdings nicht ausgestellt, bei Kaufinteresse muss ein Besichtigungstermin vereinbart werden. Weiters stehen Original-Autogramme von diversen Stars wie Marilyn Monroe, Fred Astaire, Simpson-Erfinder Matt Groening oder Alfred Hitchcock zum Verkauf. Das billigste Produkt ist übrigens ein Vintage-Almdudler-Plastikbecher um fünf Euro das Stück.

Einen Teil des Erlöses will Klein für den guten Zweck spenden. Das Geld soll dem von seiner Schwester Michaela gegründeten Verein Tralalobe, der sich um geflüchtete Menschen kümmert, dem Verein Künstler helfen Künstlern und der Organisation Herzkinder Österreich zu Gute kommen.

Im Pop-up-Store "Dudlerei", der sich in einem Eckgeschäft in der Wipplingerstraße 18 befindet, ist ein Teil der Exponate ausgestellt. Ab Montag haben die Räumlichkeiten montags bis freitags von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet, samstags von 10.00 bis 15.00 Uhr. Die gesamte Auswahl gibt es unterdessen online. Aufgrund der Vielzahl an Exponaten stehen aber noch nicht alle zum Verkauf. Das Angebot werde laufend ergänzt, so Klein.

Almdudler ist ein österreichisches Familienunternehmen. Ein wesentlicher Stichtag für die Gründung war der 17. Oktober 1957. Dabei handelt es sich um den Hochzeitstag von "Almdudler"-Erfinder Erwin Klein und seiner Frau Ingrid, den Eltern von Thomas und Michaela. An diesem Tag füllte er die erste Flasche "Almdudler" für seine Herzensdame ab - es war der Beginn der Produktion der Alpenkräuterlimonade. Erwin Klein starb 1983, seine Frau 2017. Das Unternehmen gehört nun den Kindern Thomas und Michaela Klein.

Seit 2009 befindet sich die Firmenzentrale in der Grinzinger Allee in Döbling. Almdudler beschäftigt etwa 60 Mitarbeiter und hat laut eigenen Angaben einen mittleren zweistelligen Millionenumsatz. 2018 seien über 80 Millionen Flaschen und Dosen verkauft worden. Neben der traditionellen Kräuterlimonade gibt es nun auch eine zuckerfreie Version sowie verschiedene Geschmacksvarianten, eine Bio-Linie und Getränke mit natürlichem Koffein. (APA)

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