•• Von Sabine Stehrer
WIEN/LINZ/GRAZ. „Daten zur Prävalenz von Prädiabetes sind rar und waren aus Österreich bisher nicht vorhanden“, heißt es in einem Bericht über eine neue Analyse von gesundheitlichen Werten aus Gesundheitsuntersuchungen bei über 18-Jährigen Österreichern. Die Analyse wurde von Forschern an den Universitätskliniken Wien, Linz und Graz durchgeführt. Die Forscher werteten Gesundheitsdaten und entsprechende Informationen von insgesamt 6,4 Mio. Menschen aus. 3,6 Mio.davon stammten von Frauen, der Rest, 2,8 Mio. von Männern.
Die Auswertung hat neue Erkenntnisse zur Verbreitung der Vorstufe von Diabetes, dem Prädiabetes, aber auch zu Diabetes in Österreich gebracht. Dazu zählt, dass 21% der Frauen und Männer an Prädiabetes leiden. Jeder Fünfte lebt hierzulande also mit dem Risiko, an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken, aber auch mit der Chance, den Ausbruch der Zuckerkrankheit durch eine Lebensstiländerung abzuwenden. Die Zahl entspricht jener in Deutschland, wo es mit etwa 50% aller Menschen auch gleich viele Frauen und Männer mit Übergewicht gibt, dem größten Risikofaktor für Diabetes.
Männer häufiger betroffen
Eine weitere Erkenntnis aus der aktuellen österreichischen Datenanalyse ist, dass drei Prozent der Frauen und Männer
Typ-2-Diabetiker sind, ohne dies zu wissen. Männer sind mit einem Anteil von 23% mit Prädiabetes und 3,6% mit unerkanntem Diabetes mellitus Typ 2 etwas häufiger von (Prä-)Diabetes betroffen, wo die entsprechenden Anteile bei 16,5% und 2,9% liegen.Auch haben hierzulande etwas mehr Männer, rund 55%, Übergewicht als Frauen, von denen zirka 45% übergewichtig sind.
Laut der Österreichischen Diabetes Gesellschaft (ÖDG) haben in Österreich und in absoluten Zahlen ausgedrückt etwa 350.000 Menschen teils unerkannten Prädiabetes. 600.000 bis 800.000 Menschen leiden an (unerkanntem) Diabetes. Die große Mehrheit davon hat Diabetes mellitus Typ 2. Mit dem genetisch bedingten Diabetes mellitus Typ 1 leben in Österreich rund 30.000 Menschen.
