Ars Electronica spaziert durch Keplers Gärten
© Ars Electronica/Robert Bauernhansl
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 28.08.2020

Ars Electronica spaziert durch Keplers Gärten

Das Linzer Festival geht erstmals in seiner Geschichte in 120 Orten auf der Welt – und der JKU – über die Bühne.

••• Von Helga Krémer

Von 9. bis 13. September findet das Ars Electronica Festival statt. Und nicht trotz, sondern gerade wegen Corona geht die Ars Electronica in diesem Jahr erstmals an 120 Orten rund um die Welt über die Bühne – und natürlich auch in Linz. Außerdem eine Premiere: Heuer findet die Ars Electronica zum ersten Mal auf dem Campus der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz statt – der Name des Festivals ist zugleich Programm: „In Kepler’s Gardens“. Besucher des Kepler’s Garden erwartet in den weitläufigen Parkanlagen und großen, neuen Gebäuden der JKU ein vielfältiges Programm. In thematisch ausgerichteten Arealen sollen sich die Besucher in sicherem Abstand voneinander niederlassen und sich das Festivalprogramm hier gewissermaßen servieren lassen können.

Diskussion wichtiger Fragen Die Ars Electronica 2020 ist eine Reise zur Vermessung der „neuen“ Welt und eine Reise durch „Kepler’s Gardens“. Im Verlauf dieser Reise werden die wichtigen Fragen unserer Zeit diskutiert, Fragen, die durch die globale Coronakrise aufgeworfen werden, und es wird beraten, was wir jetzt tun können und tun müssen. Alle dabei berührten Themen sind geprägt von einer allgemeinen Uncertainty und der Frage danach, wie die Krise uns Menschen als Individuen und als Gesellschaft, uns als Humanity, prägen und verändern wird. Vor allem zwei Spannungsverhältnisse stehen dabei im Fokus: Autonomy und Democracy sowie Technology und Ecology.

Ars Electronica-Besuchsformel 500 Besucher mit vorher online gekauften Tickets, die für drei Stunden gültig sind – so lautet die „Besuchsformel“ der Ars Electronica. Wegen der Corona Situation müsse auf Limitation gesetzt werden, obwohl auch die zuletzt üblichen über 100.000 Besuche an fünf Tagen die heurige Location nicht sprengen würden. Die Verantwortlichen sehen in der Exklusivität einen Weg, mit der Pandemie umzugehen. Die Besucherhöchstmarke vom Vorjahr mit 110.000 dürfte heuer wohl stark dezimiert werden. „Wir orientieren uns eher an der unteren Grenze für Besucherzahlen“, so Festivalleiter Martin Honzik, man stehe in der Verantwortung der Gäste und der Mitarbeiter. „Finanziell trifft es uns extrem, wir wollen aber die Vorwärtsbewegung nicht verlieren.“

Die Stundenaufteilung Eine der drei Stunden Verweildauer werde der Besucher bei der Freilichtbühne am Campus verbringen – auf einem nummerierten Sitzplatz und mit einem Auszug aus dem Programm wie Diskussionen sowie Performances. Zwei Stunden kann sich der Gast dann frei am Gelände bewegen – in den Gebäuden natürlich mit Mund­Nasen­Schutz sowie in einem Einbahn­System – und anschauen, wozu er Lust hat: Das Create­Your­World­Programm, die Starts­ und LIT­Projekte und andere Kooperationen erkunden, sich von Künstlern – rund 50 werden anwesend sein – ihre Werke erklären lassen. „Diese Form der Freiheit war uns wichtig“, erklärt Honzik. So könne wenigstens etwas vom Festival­Charakter aufrechterhalten werden.

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