Wie ein Zeitzeuge der Digitalisierung
© Katharina Schiffl
Seit 20 Jahren leitet Florian Laszlo die Geschicke des Observers – zehn Jahre geprägt vor allem von der Digitalisierung.
MARKETING & MEDIA Redaktion 15.10.2021

Wie ein Zeitzeuge der Digitalisierung

125 Jahre Observer: Früher mit Zeitungsschnipseln beschäftigt, geht es heute um Dinge wie Media Intelligence, Market Intelligence und Intelligence Tools.

••• Von Dinko Fejzuli

WIEN. Im Jahr 1896 gegründet, war man gut 100 Jahre ein analoger Medienbeobachter. Seit 1998 wurde die Online-Beobachtung in Angriff genommen und war nur der Beginn einer digitalen Entwicklung, die sich in immer schnelleren Schritten weiterentwickelt. Dieser Woche feierte der Observer seinen 125sten Geburtstag. medianet bat Geschäftsführer Florian Laszlo um einen Rück-, aber vor allem um einen Ausblick in die Zukunft der Data Driver Communication.

medianet: Herr Laszlo, der Observer feierte diese Woche seinen 125sten Geburtstag – was waren denn die wesentlichen Entwicklungen des vorigen, quasi analogen, Jahrhunderts?
Florian Laszlo: In den 1960ern die Aufnahme von Radio und TV in die Beobachtung und der Zeitungs-Farbdruck. Man darf aber nicht vergessen, dass das Internet 1969 geboren wurde und seit 1998 vom Observer beobachtet wird. Damit ist es das Jahrhundert des großen Wandels, dessen Ausläufer wir jetzt spüren.

medianet:
Sie sind seit 20 Jahren dabei und das ist auch jene Zeit, in der die Digitalisierung, Social Media und andere Dinge aufgekommen sind. Welche Impact hatte diese technische und kommunikative Revolution auf Ihr Geschäft?
Laszlo: Innovationsschritte werden in Monaten und nicht in Jahrzehnten gemacht. In ‚meinen' 20 Jahren hat sich der Observer mit der Medienwelt mehr verändert, als in den 105 Jahren davor, obwohl wir im Kern immer noch das gleiche menschliche Bedürfnis nach Wissen befriedigen.

medianet:
Der Observer hat unter dem Titel Brand Intelligence drei Schlagworte verankert. Das sind Media Intelligence, Market Intelligence und Intelligence Tools. Was steckt dahinter?
Laszlo: Mit den Schlagworten soll der schlaue Einsatz in den Vordergrund gestellt werden. Dahinter verbergen sich die ausgereiften Technologien der Medienbeobachtung und der Marktforschung als Grundlage. Wir fokussieren auf dieser Basis auf den weiteren Nutzen und den intelligenten Einsatz der vielen Daten. Mit den Tools kann man das auch in der Praxis umsetzen, weil wir unseren Kunden bessere Entscheidungsgrundlagen liefern und trotzdem ihre Zeit sparen.

medianet:
Dem Gründer des Observer, Alexander Weigl, diente Argus de la Presse, das erste Medienbeobachtungsunternehmen der Welt, als Vorbild. Was zeichnet aus Ihrer Sicht eine Medienbeobachtung aus, die State of the Art sein möchte aus?
Laszlo: Wie schon damals muss man agil sein und auf neue Impulse und Trends hören. Wenn man die besten Ideen auch übernimmt und selbst umsetzt, kann ein Unternehmen herauskommen, das auch nach 125 Jahren noch erfolgreich und weiter innovativ ist.

medianet:
Was sind aus Ihrer Sicht in der Medienbeobachtung die kommenden techno­logischen Entwicklungsschritte?
Laszlo: Die exponentielle Zunahme an Daten durch die günstige Produktion von Content wird nur mit mehr Technologie beherrschbar sein. AI hat noch einen weiten Weg vor sich, um in den kreativen Bereichen wie Medien ohne menschliche Unterstützung zu arbeiten. Das Potential von AI ist aber riesig bei der Verarbeitung unstrukturierter Daten, vor allem Bilder und Grafiken. Der Mensch wird noch länger die Letztentscheidung haben, aber immer mehr Tools einsetzen.

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