Agrarier erwarten gute Spargelsaison
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RETAIL Redaktion 20.04.2023

Agrarier erwarten gute Spargelsaison

Die heimischen Bäuerinnen- und bauern erwarten für heuer ein gute Spargelsaison.

WIEN. Die Ernte wird sich aufgrund der zuletzt kühlen Temperaturen aber etwas nach hinten verzögern. "Die Ernte läuft heuer sehr zaghaft an", berichtete Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger im Gespräch mit der APA. Zu einer Beeinträchtigung der Mengen führen die Witterungsbedingungen nicht. In Anbetracht größerer Anbauflächen rechne man sogar mit leicht steigenden Erträgen, so Moosbrugger.

Zu welchem Zeitpunkt der Spargel geerntet werden kann, hängt in erster Linie von der Witterung ab. Die Pflanzen brauchen warme Bodentemperaturen, die sie zuletzt nicht vorgefunden haben. Hierzulande wird Spargel vor allem im Marchfeld in Niederösterreich angebaut. Die insgesamt 757 Hektar Anbaufläche erstrecken sich mittlerweile allerdings schon bis nach Vorarlberg. In Österreich produzieren 127 Betriebe grünen oder lila Spargel, 82 Betrieben wiederum steht bald die Ernte des weißen Spargels - die Landwirtschaftskammer rechnet mit einer verstärkten Phase ab Mai - ins Haus.

Weniger schwierig als in den vergangenen Jahren gestaltet sich dabei die Suche nach Erntehelferinnen und Erntehelfern. So seien aufgrund des Ukraine-Kriegs zwar vor allem im vergangenen Jahr viele Arbeitskräfte verloren gegangen. Das Stammsaisonnier-Modell, mit dem man darauf reagiert habe, schaffe jedoch eine gewisse Sicherheit, erklärte Moosbrugger. Für die beginnende Spargelernte stünden genügend Arbeitskräfte zur Verfügung.

Sorgen bereitet den Agrariern hingegen die Marktsituation aufgrund der späteren Ernte. Diese führe nämlich dazu, dass manche Supermarktketten die Lust der Konsumenten auf Spargel mit Produkten aus dem Ausland bedienen würde, der meist billig verkauft werde, ergänzte der LKÖ-Präsident. "Da wird schon extremer Preisdruck gegenüber unseren Produzenten ausgeübt." Spitzenreiter bei der Produktion des Stangengemüses in Europa ist Deutschland, das sich mit einer Anbaufläche von gut 22.000 Hektar vor Spanien (13.500 Hektar) und Italien (7.500 Hektar) reiht.

Dürrephasen, die der Landwirtschaft generell schon seit längerem zusetzen, seien für Spargel ein geringeres Problem. "Dort wo er angebaut wird, kann er auch bewässert werden", sagte Moosbrugger. Ein Effekt sei, dass sich der Anbau künftig teilweise in Regionen verlagern werde, in denen derzeit die Bedingungen dafür noch nicht vorherrschen. Bis es soweit ist, könnte es allerdings noch dauern: Die Kulturen brauchen eine dreijährige Entwicklungs- bzw. Vorlaufzeit, bis sie Früchte tragen. (APA/red)

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