Wie viel Kälte braucht TK?
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Ines Franke, General Manager iglo Austria, setzt auf technische Innovationen.
RETAIL Redaktion 05.07.2024

Wie viel Kälte braucht TK?

iglos Muttergesellschaft, Nomad Foods, unterstreicht die Forderung nach einer Umstellung der Gefriertemperaturen von –18 auf –15 Grad Celsius.

WIEN/LONDON. Nomad Foods, das Mutterunternehmen von iglo Austria, hat die Ergebnisse einer 18-monatigen branchenführenden Studie bekannt gegeben. Darin wurde untersucht, ob die Lagertemperaturen für Tiefkühlkost erhöht werden können. Bereits eine minimale Temperaturerhöhung führt nämlich zu einer erheblichen Reduzierung der CO2-Emissionen – und natürlich zu Kosteneinsparungen.

Bahnbrechende Ergebnisse?
Die Studie wurde gemeinsam mit der Lebensmittelwissenschafts- und Technologieorganisation Campden BRI durchgeführt. Die nun vorliegenden Ergebnisse verleihen dem Vorschlag weiteres Gewicht.

Durch die Lagerung von Tiefkühlkost bei –15°C anstelle des aktuell geltenden EU-Indus-triestandards von –18°C kann der Energieverbrauch der Gefrierkette um zehn bis elf Prozent gesenkt werden. Lebensmittelsicherheit, Textur, Geschmack und Nährwert eines Produkts bleiben davon unbeeinträchtigt.
In der Studie wurden exemplarisch neun Tiefkühlprodukte einbezogen, aus den Bereichen: Geflügel, Fisch, Gemüse, pflanzenbasierte Alternativprodukte und Pizza. Zudem wurden vier Temperaturen (von –18°C bis –9°C) getestet und deren Auswirkungen auf Schlüsselbereiche wie Lebensmittelsicherheit, Textur, Ernährung oder Energieverbrauch erhoben.

Nach 18 Monaten zeigten die Ergebnisse keine signifikante Veränderung der Produkte bei einer Veränderung der Mindesttemperatur von –15°C gegenüber –18°C. Lediglich bei einigen pflanzlichen Produkten, deren Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten war, konnte ein Rückgang des Vitamin-C-Gehalts beobachtet werden.

„Move to –15°C“
Nomad Foods ist mithin der erste Lebensmittelhersteller, der sich der Initiative Move to –15°C angeschlossen hat. Dabei handelt es sich um eine weltweite Branchenkoalition, die sich der Reduzierung der Kohlenstoffemissionen in der Lieferkette für Tiefkühlkost verschrieben hat. Eine Veränderung der Tiefkühllagertemperaturen benötigt aber auch eine Anpassung europäischer Regularien.

„Um die größte Herausforderung der Welt, den Klimawandel, zu bewältigen“, so Ines Franke, General Manager iglo Austria, „bedarf es zukunftsweisender technischer Innovationen und derartige wissenschaftlich basierte Untersuchungen, um auf dem Weg des nachhaltigen Wirtschaftens jede Stellschraube zu nutzen und CO2-Emissionen zu senken“. (red)

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