GRAZ / BREGENZ. Unternehmen und ihre Belegschaften tragen die Corona-Maßnahmen offenbar gemeinsam und in großer Mehrheit trotz zusätzlicher Belastungen mit. Der Grund: Lockdowns und weitere wirtschaftliche Gefahren sollen vermieden und die Gesundheit der Beschäftigten und Kunden soll geschützt werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Med Uni Graz, die im Juni 2021 im Auftrag des Gesundheitsministeriums und des Landes Vorarlberg durchgeführt und nun vorgestellt worden ist.
Breite Studie in Vorarlberg
„Insgesamt haben mehr als 1.800 Arbeitgeber, Führungskräfte und Arbeitnehmer aus Vorarlberg an der Studie teilgenommen”, erklärt Studienleiterin Andrea Siebenhofer-Kroitzsch. Hinsichtlich der Umsetzung der Maßnahmen zeigen sich für die Arbeitgeber und Führungskräfte positive Ergebnisse.
Rund 80% weisen auf betriebsinterne Schutzkonzepte hin und passen diese auch an die aktuellen Anforderungen an. Sie verfügen in den Betrieben u.a. über interne oder extern organisierte Testangebote und unterstützen die Beschäftigten mit Schutzausrüstung. Die Ergebnisse der Studie zeigen zudem eine hohe Beteiligung der Arbeitnehmer an der Umsetzung der Maßnahmen. Sie geben ebenfalls zu fast 80% an, sich an Maßnahmen wie eine etwaige Testverpflichtung, das Tragen von Masken nach Vorschrift oder an Schutzmaßnahmen bei internen und externen Kundenkontakten zu halten. Die überwiegende Mehrheit bewertet demnach die jeweiligen Maßnahmen im Betrieb als richtig und trägt diese mit.
Niederschwellige Angebote
Daniela Schmid vom Institut für Infektionsepidemioloige & Surveillance von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) zieht folgenden Schluss: „Für uns ist bedeutsam, dass die Angebote in den Betrieben auch niederschwellig umgesetzt werden – das heißt ortsnah, zeitnah und kostenfrei, denn es ist wesentlich, für alle Betriebe ein möglichst lückenloses Schutzkonzept zu bieten, und das mit gleichzeitig gebotener ausreichender Information und Kontrolle vor Ort. Nur so können die Übertragungsketten in den Betrieben gestoppt werden.”