•• Von Sabine Stehrer
AMSTETTEN. Es ist eine besondere Kinderhilfe, die im Hilde Umdasch Haus in Amstetten (NÖ) des Malteser Ordens geleistet wird: Ausschließlich lebensverkürzend erkrankte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene werden dort gepflegt, betreut und gefördert. „Gepflegt werden sie körperlich, betreut seelisch, und gefördert werden sie durch das Eingehen auf ihre persönlichen Potenziale“, sagt der Sprecher des Malteser Ordens Jochen Ressel. Zehn Jahre besteht das Haus nun schon. Derzeit werden darin elf Bewohner im Alter von fünf bis 22 Jahren von 30 Pflegekräften, Betreuern und Pädagogen die ganze Woche und rund um die Uhr umsorgt. Anlässlich des Jubiläums machen Ressel und die Leiterin des Hauses Petra Hellmich darauf aufmerksam, dass die private Einrichtung auf Spenden angewiesen ist, um betrieben werden zu können. „Ohne Spender können wir das Haus nicht führen“, erklärt Hellmich. Diese würden daher immer wieder gesucht. Das gespendete Geld werde etwa zur Deckung von Personalkosten, für Pflegematerialien, verschiedene Hilfsmittel, für die Ausstattung des Hauses, aber auch für Geschenke für die Bewohner verwendet. Hellmich: „Nicht alle haben eine Familie, von der sie beschenkt werden.“
Als Palliativheim gegründet
Durch die intensive Betreuung würde hin und wieder geschehen, was beim Einzug in das als Palliativheim von der Hilde Umdasch Stiftung gegründete Haus niemand gedacht hätte: Kinder, Jugendliche oder junge Erwachsene, denen eine Lebenserwartung von nur noch wenigen Wochen, Monaten bis maximal eineinhalb Jahren vorhergesagt wurde, werden wieder soweit gesund, dass sie in ihre Familie zurückkehren können oder von Pflegeeltern aufgenommen werden können.
So sei das zum Beispiel bei einem Mädchen aus der Ukraine der Fall gewesen, das seine Familie im Krieg verloren hatte, erzählt Ressel: „Es ist aus dem Krankenhaus zu uns gebracht worden, weil es nicht gesprochen hat und nichts gegessen hat.“ Nach einiger Zeit habe das Mädchen wieder zu essen und zu sprechen begonnen. Nach einem halben Jahr konnte es zu einer Pflegefamilie übersiedeln. Andere todkranke Kinder wollen bei uns sterben, „und sind dann oft nur ein paar Wochen bei uns, wie zuletzt eine Elfjährige“, sagt Hellmich.
Rekordspende durch Lauf
Jedes Jahr findet zugunsten des Hauses der Kinderhilfelauf statt, an dem auch Kinder teilnehmen können. Zuletzt kam über die Start- und Sponsorengelder die Rekordsumme von 45.420 € zusammen. Laufen oder den Lauf unterstützen: Auch das hilft dem besonderen Haus. Informationen über die Spendenmöglichkeiten finden sich auf:
www.malteser-kinderhilfe.at
