Das schlechte Gewissen fliegt mit
© APA / Helmut Fohringer
„Grünes Kerosin” in entsprechenden Mengen lässt noch Jahre auf sich warten. Bis dahin können Flugreisende ihren Klimabilanz durch freiwillige Spenden ausgleichen.
DESTINATION Redaktion 01.07.2022

Das schlechte Gewissen fliegt mit

Nach der Pandemie kehrt die Flugscham zurück. An den klimafreundlichen Treibstoffalternativen mangelt es noch.

••• Von Alexander Haide

WIEN. Endlich wieder unbeschwert reisen, keine Beschränkungen, und der Himmel kennt keine Grenzen. Doch auch nach zwei Jahren Pandemie hat sich nichts daran geändert, dass vor allem Flugreisen das Klima besonders schädigen. Wer zu viert mit dem Pkw zum Familienurlaub zwei Wochen lang an die Adria reist, belastet die Umwelt mit etwa 250 kg CO2. Pro Person sind das ca. 20 kg pro Tag. Wer sich ins Flugzeug nach Mexiko setzt und dort 14tägige All-Inclusive-Holidays verbringt, schädigt das Klima mit mehr als 7 t CO2 – 500 kg pro Tag. 24 Stunden (!) in Mexiko sind also genauso schädlich wie vier Wochen Spaß am Mittelmeer.


Das Dilemma mit dem CO2

Ein Weg zu nachhaltigem Reisen mit dem Flugzeug ist die Verfügbarkeit von nicht-fossilem Treibstoff. Daran wird sich in den kommenden Jahren nichts ändern, meinen die Consulter von Ketchum Österreich. Bis zum Jahr 2030 soll der Anteil an sogenannten Sustainable Aviation Fuels (SAF) bloß 15% des vertankten Kerosins betragen, bis 2035 werden es 32% sein. Nach wie vor kommen zwei Drittel aus fossilen, nicht nachhaltigen Quellen.

Kompensation

Reisende können durch freiwillige Spenden an Umweltorganisationen ihren Flug-CO2-Abdruck kompensieren, aber auch Airlines – wie Austrian Airlines und Lufthansa – bieten Programme für ein CO2-neutrales Fliegen an.

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