Zwoa Brett’l, a g’führiger Schnee – die Tipps
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DESTINATION Redaktion 22.11.2024

Zwoa Brett’l, a g’führiger Schnee – die Tipps

Die coolsten Ski-Destinationen der kommenden Wintersaison verrät Ski Guide-Experte Günter Fritz.

••• Von Alexander Haide

Alle Jahre wieder erscheint im November der „Ski Guide Austria” (medianet Verlag) von Günter Fritz und Fred Fettner. Fritz, Experte in Sachen Winter- und Skiurlaub, kennt deshalb auch die Vorlieben der Öster­reicher, wenn es um das Ver­reisen in der kalten Jahreszeit geht.


medianet:
Welche Reiseziele liegen im Winter 2024/25 besonders im Trend, wenn es um den Skiurlaub geht? Ist nach wie vor Skifahren beliebt oder auch Langlaufen und Wellness?
Günter Fritz: Unsere Umfrage hat ganz klar ergeben, dass viele Menschen nach wie vor regelmäßig bis häufig Skifahren. Das alpine Skilaufen ist bei jenen, die Schneesport betreiben, mit 85 Prozent klare Nummer eins. Langlaufen folgt mit deutlichem Abstand, alles andere – Snowboarden, Tourengehen, Freeride – rangiert unter ‚ferner liefen'.

medianet:
Die Gewohnheiten haben sich also kaum geändert?
Fritz: Nein. Wellness ist natürlich wichtig, das Thema sanfter Winterurlaub haben wir auch abgefragt. Nur Wellness mit Wandern, Rodeln und Eislaufen erachten zwei Drittel der Befragten als vorstellbar. Die Alternativen zur Piste gewinnen an Bedeutung, und Wellness gehört zu einem Skiurlaub einfach dazu. Nach dem Skifahren in die Sauna oder ins Schwimmbecken relaxen – das erwarten sich die Menschen. Skiurlaub ist nicht unbedingt das günstigste Vergnügen, deshalb muss das Rundumpaket schon stimmen.

medianet:
Ist ein Trend hin zu günstigeren Unterkünften erkennbar oder werden exklusive und teure Hotels bevorzugt, wie in anderen Segmenten?
Fritz: Der Skiurlaub an sich ist nichts für einkommensschwache Gruppen. Urlauber möchten ein gutes Hotel mit Wellness haben. In diese Richtung geht der Trend. Der zweite Trend sind Appartements, in denen man mit der gesamten Familie oder Freunden zusammen sein und wo selbst gekocht werden kann. Das ist spürbar und ein Thema, da die Verpflegung teurer geworden ist. Aufgrund der Teuerung wird dann bei Restaurantbesuchen gespart.

medianet:
Sind Skigebiete mit Gletschern aufgrund unsicherer Schneeverhältnisse gefragter?
Fritz: Die höher gelegenen Skigebiete haben natürlich einen Vorteil. Viele Gletscherskigebiete gibt es in Österreich nicht. Wenn man auf das Kitzsteinhorn geht, beginnt der Gletscherskilauf bereits im November und es wird regelmäßig, vor allem auch von ausländischen Urlaubern, gestürmt. Menschen, die unbedingt Skifahren wollen, gehen auf den Gletscher, doch das ist eher etwas für die Vorsaison. In der Hauptsaison geht es in ein normales Skigebiet, wo rundherum etwas los ist, es ein schönes Aprés-Ski gibt und man Shoppen gehen kann. Aber hier sind die höher gelegenen Gebiete mehr nachgefragt.

medianet:
Sind die Klassiker, wie Kitzbühel, nach wie vor überlaufen?
Fritz: Kitzbühel oder der Arlberg sind immer sehr gut gebucht. Menschen, die etwas Besonderes suchen, gehen auf den Arlberg, während Kitzbühel den Glamour-Faktor mitbringt. Vier-Berge-Skischaukeln wie in Schladming, die Ski amadé und Obertauern zählen ebenfalls zu den Klassikern.

medianet:
Was wäre Ihr Geheimtipp, der nicht überlaufen und überteuert ist?
Fritz: Die Tageskarte zwischen 40 und 50 Euro gibt es in etlichen Gebieten, wie rund um Wien. Der Unterberg in Niederösterreich ist ein kleines, aber feines Skigebiet, das sich sehr gut für Tagesausflüge eignet. Das ist ein reines Naturschneegebiet, das natürlich sehr von der Schneelage abhängig ist. In Brunnalm-Hohe Veitsch auf der anderen Seite des Semmerings kann man abseits der Ferien bis zu 20 Prozent sparen. Ein bisschen größer ist die Wein­ebene im Grenzgebiet zwischen Kärnten und der Steiermark; dort kostet die Tageskarte 37,50 Euro für Erwachsene und 22 Euro für Kinder. Wenn man dort auch nächtigt, gibt es einen Rabatt zwischen 15 und 20 Prozent. Das ist ein sehr faires Angebot.

medianet:
Haben Spätentschlossene noch eine Chance auf freie Betten in den Ferien? Ist Last-Minute billiger?
Fritz: Dass es günstiger wird, kann ich mir nicht vorstellen. Wenn es in ein bekanntes Skigebiet geht, ist das auch in der Nebensaison hochpreisig. Es wird sicher das eine oder andere Angebot geben, aber das ist eben alles eine Frage des Preises. Bei den Skipässen geht der Trend hin zu Dynamic Pricing, das setzen heuer mehr Skigebiete ein als noch im Vorjahr. Aus meiner Sicht ist das keine tolle Sache, das ist eher Rosstäuscherei. Beim Frühbuchen sei es angeblich günstiger. Wenn ich mir die Preise in den Ferien ansehe, wird immer der Höchstpreis verlangt. Transparenter wird das Ticketing durch Dynamic Pricing auf jeden Fall nicht.

medianet:
Ist die Anreise mit dem eigenen Auto nach wie vor das Transportmittel der Wahl?
Fritz: Ja, denn dass die Bahn im Kommen ist, kann man nicht wirklich behaupten, auch wenn es einige Angebote gibt.

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