Corona-Medikamente: Was bisher bekannt ist
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HEALTH ECONOMY Redaktion 10.12.2021

Corona-Medikamente: Was bisher bekannt ist

Die Pharmabranche forscht intensiv nach Therapien. Experten sehen darin aber keinen Ersatz für eine Impfung.

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Wahrscheinlich werden in nächster Zukunft zumindest zwei Covid-19-Medikamente in Tablettenform auch in der EU zugelassen und erhältlich werden. „Das kann aber keine Entschuldigung dafür sein, sich nicht impfen zu lassen”, betonte der Wiener Infektiologe Florian Thalhammer (MedUni Wien) beim 1. Österreichischen eImpfkongress. Dazu kommt, dass die Produkte wohl nur für Notfälle zur Verfügung stehen werden und noch Fragen offen sind.

„Je früher, desto besser”

Bei genauer Analyse der vorliegenden wissenschaftlichen Informationen zu den zwei Medikamenten mit unterschiedlichem Wirkprinzip zeigt sich zudem, dass noch viele Fragen ungeklärt sind. Eines ist laut Thalhammer bereits klar: „Je früher man mit der Therapie anfängt, desto besser.”

Das eine Produkt wirkt durch Einführung von Kopierfehlern in die Replikation der RNA von SARS-CoV-2 während der Virusvermehrung. „Es entsteht ein Aminosäuren-Kauderwelsch”, schilderte der Infektiologe. Das verhindere die Entstehung von neuen Viren. Bekannt sind solche Nukleosid-Analoga seit mittlerweile Jahrzehnten aus der HIV/Aids-Therapie.
Entwickelt wurde das Mittel ursprünglich als Influenzamedikament. Der Effekt der Substanz ist dosisabhängig. Allerdings gibt es auch noch keine klaren Studiendaten.Die Impfung gegen Covid-19 mit einer Schutzrate von 95% sei dagegen immer die erste Wahl.

Studiendaten fehlen noch

Bei anderen Produkten wurden bisher noch keine Daten wissenschaftlich präsentiert, weder im Rahmen eines Kongresses noch in einer Fachzeitschrift. „Es gibt nur eine Presseaussendung”, sagte der Wiener Infektiologe.Insgesamt laufen drei Wirksamkeitsstudien. Was bekannt wurde, sind Daten aus der sogenannten EPIC HR-Untersuchung in einer Zwischenauswertung. Bei den aufgenommenen Probanden handelte es sich um Personen mit früher SARS-CoV-2-Infektion und einem hohen Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf.

Einige Staaten – darunter auch Österreich – haben allerdings bereits orale Medikamente gegen SARS-CoV-2 bestellt.

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