Ausgezeichneter Erfindergeist
© Österreichisches Patentamt/APA-Fotoservice/Hörmandinger
Herbert Kasser (Generalsekretär im bmvit), Georg Weigerstorfer (Leiter Verfahrenstechnik Erema GmbH), Klaus Feichtinger (Geschäfts­führer Erema GmbH) und Mariana Karepova (Präsidentin des Österreichisches Patentamts).
INDUSTRIAL TECHNOLOGY 18.12.2015

Ausgezeichneter Erfindergeist

Die Kunststoff-Recycling-Technologie von Erema ist das ­innovativste Patent 2015. Mit dem Inventum ausgezeichnet wurden auch ­Erfindungen von GE Jenbacher und Solabolic.

••• Von Britta Biron

WIEN. „Forschung und Entwicklung und die daraus entstehenden Erfindungen und Patente sind ein entscheidender Antrieb für das Wirtschaftswachstum in Österreich. Deshalb investiert mein Ressort jedes Jahr 500 Mio. Euro in die angewandte Forschung und unterstützt damit die vielen innovativen Weltmarktführer aus Österreich und die Unternehmen, die sich noch auf dem Weg dahin befinden. Mit dem Inventum (vom Patentamt jährlich vergebener Preis) geben wir österreichischen Erfindungen eine Bühne. Schließlich ist es auch entscheidend, dass die Leistungen unserer innovativsten Unternehmen in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden ”, so Technologieminister Alois Stöger.

Effizientes Kunststoffrecycling

Den begehrten Preis holte sich heuer der OÖ Recyclingmaschinen­hersteller Erema für die 2014 entwickelte Counter Current-Technologie, mit der die Produktivität, Flexibilität und Prozess-Stabilität im Kunststoffrecycling gesteigert und die Bedienung der Anlagen noch einfacher wird.

Ein weiterer Vorteil, der aus umweltpolitischen Gesichtspunkten relevant ist: Im Zusammenspiel mit den anderen Technologien der ebenfalls neuen Interema-Anlagengeneration unterstützt Counter Current die Entwicklung hin zu Kunststoff-Regranulaten mit besonders hoher Qualität. Dies trägt dazu bei, dass die Akzeptanz und das Image von Recycling-Ware bei Kunststoff-Verarbeitern in der Industrie und in der Folge auch bei Konsumenten steigt – ein Schritt hin zu weniger Abfall und mehr Ressourceneffizienz in der Gesellschaft.
Den Inventum in Silber erhielt die GE Jenbacher für die zylinderindividuelle Optimierung der Verbrennung in einem Verbrennungsmotor. Dabei werden die einzelnen Zylinder gezielt nach den in ihnen herrschenden Randbedingungen eingestellt und nicht, wie bisher üblich, nach einheitlichen Messgrößen gleichgestellt. Durch diese optimierte Ungleichstellung der globalen Motorparameter werden ein wesentlich besseres Motorverhalten, niedrigere Emissionen und Brennstoffeinsparungen erzielt.

Hängematte für Solarmodule

Ahmed Adel, Gründer des Start-ups Solabolic, bekam den Bronze-Inventum für eine Innovation, mit der die Wirtschaftlichkeit der PV-Technologie signifikant gesteigert wird. Die Konstruktion der neuartigen Sonnenkollektoren – laut Patenttitel sind es Parabolrinnenkollektoren mit verstellbaren Parametern – basiert auf dem Prinzip der Hängebrücke. Dadurch sind besonders große Kollektoren möglich, gleichzeitig wird in der Fertigung weniger Material als bei herkömmlichen Kollektoren benötigt, und auch das Herstellungsverfahren ist deutlich einfacher – Vorteile, die besonders auch für den Einsatz von Sonnenenergie in Entwicklungsländern wichtig sind.

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