Export-Medaillen
© Reinhard Lang
Haftungen „Wir agieren als Export­begleiter für den viertgrößten asiatischen Markt”, sagt Helmut Bernkopf, Mitglied des Vorstands der Oesterreichischen Kontrollbank AG (OeKB).
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Paul Christian Jezek 02.03.2018

Export-Medaillen

Zusätzlich zu den sportlichen Erfolgen gibt es in Südkorea auch sehr viel Potenzial speziell für Nischenunternehmen.

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Mit 14 Medaillen konnte Österreich eine durchaus zufriedenstellende Bilanz bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang ziehen. Und auch die heimischen Exporteure erfreuen sich zunehmend an der aufstrebenden Volkswirtschaft. Ein durchschnittliches BIP-Wachstum von drei Prozent in der jüngsten Vergangenheit und eine ebenso positive Prognose für 2018 sind eine gute Basis.

Zählte die Halbinsel in den 1960er-Jahren weltweit noch zu einem der ärmsten Länder, ist Südkorea heutzutage nach China, Japan und Indien die viertgrößte Volkswirtschaft in Asien und Nummer drei unter den asiatischen Exportmärkten österreichischer Firmen.
Allein bis November 2017 exportierten heimische Unter­nehmen Waren im Wert von 1,2 Mrd. € nach Korea – ein Plus von 50% im Vergleichszeitraum zu 2016.
Gut ausgebildete Arbeitskräfte, ein hoher Lebensstandard und eine große ­Aufgeschlossenheit neuen Medien und Technologien gegenüber bieten Expansionspotenzial für heimische Unternehmen. „Unsere Firmen punkten in Nischenbereichen und bei Qualitätsprodukten”, sagt OeKB-Vorstand Helmut Bernkopf zu medianet. „Vor allem spüren wir die Nachfrage im Stahl- und Eisenbahnsektor.”

Die Hoffnungsbranchen

Das investorenfreundliche Geschäftsklima wird allerdings trotz zuletzt ermutigender Entspannungssignale aus Nordkorea nach wie vor von Skepsis und anhaltender Unsicherheit geprägt. „Der von der südkoreanischen Regierung gelegte Fokus auf erneuerbare Energien und Digitalisierungsthemen in der Industrie lässt dennoch weitere Chancen erwarten”, analysiert Bernkopf. „Unternehmen im Bereich innovativer Bau- oder Umwelttechnologien dürfen durchaus mit einem wachsenden Absatzmarkt rechnen. Auch Labor-, Analyse- und Messtechnik können davon profitieren.”

Mit den Exporthaftungen der OeKB ist die Absicherung von Projekten und Investitionsgüter­lieferungen ohne Einschränkungen möglich. In den Vorjahren wurden Geschäfte im niedrigen zweistelligen Euro-Millionenbereich versichert; die Deckungsquote für politische Risiken liegt bei 100%. Im OECD-Länder­ranking, das den Rahmen für die Absicherung politischer Risiken bei Exportkrediten vorgibt, verfügt bei den asiatischen Ländern nur Südkorea neben Japan und Singapur über die bestmög­liche Klassifizierung (0 bei einer Bandbreite von 0 bis 7). Eine ­Deckung von Exporten nach Nordkorea ist nicht möglich.

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