Industrie heizt ein
© Wien Energie/Christian Hofer
Th. Gratzer (Manner-Vorstand für Produktion & Technik), P. Gönitzer (Geschäftsführer Wien Energie) und M. Höbinger (Manner, Leitung Technik u. Engineering).
INDUSTRIAL TECHNOLOGY 15.01.2016

Industrie heizt ein

Getreideverarbeiter Farina und Waffelproduzent Manner gehen unter die Energielieferanten.

WIEN. Im Zuge der Umstellung von drei auf künftig zwei Produktionsstätten – das Werk in Perg wurde an Hochreiter verkauft – läuft bei Manner derzeit ein umfassendes Projekt zur Modernisierung und Erweiterung seines Standorts in Wien. 40 Mio. € werden dafür in das Hernalser Werk investiert, um die Flächen um ein Drittel auszubauen, die Kapazitäten der Waffelproduktion zu steigern und gleichzeitig auch die Energieeffizienz zu verbessern.

Ressourcenschonung

Thomas Gratzer, Vorstand für Produktion und Technik: „Mit dem Ausbau des Produktionsstandorts in Wien stellen wir auch die technologischen Weichen für die Zukunft von Manner.”

Bei der Wärmeenergie setzt das Traditionsunternehmen gemeinsam mit Wien Energie auf eine besonders innovative Lösung.
Die Abwärme aus dem Backprozess wird ab Herbst 2016 in das lokale Fernwärmenetz auf einer Länge von 3,5 Kilometern eingespeist und für Heizung und Warmwasser verwendet. Die Leistung beträgt ein Megawatt – ausreichend, um 600 Haushalte und Betriebe in der unmittelbaren Nachbarschaft der Waffelproduktion zu versorgen. Manner wandelt darüber hinaus die überschüssige Abwärme des Herstellungsprozesses in Kälte für interne Kühlzwecke um.
In den nächsten Monaten werden eine Fernwärmeleitung am Manner-Fabriksgelände, ein Wärmetauscher und die Verbindungen zum Wärmetauscher errichtet; die Inbetriebnahme ist für Oktober dieses Jahres vorgesehen.
Ein ähnliches Projekt hat die ­Farina-Mühle gemeinsam mit Energie Steiermark umgesetzt: Im Zuge der Modernisierung des Produktionsstandorts in Graz-Raaba hat der Getreideverarbeiter die alte Ölheizung durch eine moderne Öko-Anlage ersetzt; sie wird mit biogenen Abfällen aus der Getreide-Reinigung befeuert. Die überschüssige Öko-Wärme wird in das Fernwärmenetz der Energie Steiermark eingespeist, womit zusätzlich rund 100 Haushalte versorgt werden können. (red)

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