WIEN. Im Jahr 2024 wurden laut vorläufigen Ergebnissen von Statistik Austria Waren im Wert von 189,26 Mrd. € nach Österreich importiert, um 6,7% weniger als 2023. Im gleichen Zeitraum wurden Waren im Wert von 191 Mrd. € exportiert, um 4,9% weniger als im Jahr davor. Daraus resultiert ein Handelsbilanzüberschuss von 1,74 Mrd. €, nach einem Defizit von 2,02 Mrd. € im Jahr 2023.
„Die Exporte haben die Importe erstmals seit 2007 wieder übertroffen. Der Handelsbilanzüberschuss war mit plus 1,74 Mrd. € sogar vier Mal höher als der vor 16 Jahren”, sagt Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas und führt aus: „Den höchsten Handelsbilanzüberschuss hatte Österreich mit den USA, dem – nach Deutschland – zweitwichtigsten Exportpartner. Österreich exportierte um 8,5 Mrd. € mehr in die Vereinigten Staaten als es von dort importierte.” Das höchste Handelsbilanzdefizit verbuchte Österreich mit China, es wurden um 10,20 Mrd. € mehr aus China importiert als dorthin verkauft.
Zuwächse und Abnahmen
Maschinen und Fahrzeuge waren mit einem Einfuhranteil von 34,7% und einem Ausfuhranteil von 37,2% auch 2024 wieder die bedeutendste Produktgruppe im österreichischen Außenhandel, dabei sanken die Importe um 6% auf 65,73 Mrd. € und die Exporte um 5,7% auf 71,04 Mrd. €. Die weiteren wertmäßig stärksten Produktgruppen bei den Exporten waren bearbeitete Waren (−3,7% auf 37,82 Mrd. €), chemische Erzeugnisse (−4,3% auf 33,11 Mrd. €) und sonstige Fertigwaren (−4,5% auf 18,96 Mrd. €). 84,3% der österreichischen Ausfuhren konzentrierten sich 2024 auf diese vier Produktgruppen.
Absolute Exportzunahmen fanden sich nur bei Nahrungsmitteln (+6,1% auf 12,73 Mrd. €) und Rohstoffen (+5% auf 5,76 Mrd. €), auf der Importseite waren es wiederum Nahrungsmittel (+9,8% auf 15,17 Mrd. €) sowie Getränke und Tabak (+8,5% auf 1,54 Mrd. €).
Globale Ein- und Ausfuhren
Aus den Mitgliedstaaten der Europäischen Union importierte Österreich im Jahr 2024 Waren im Wert von 125,80 Mrd. € (−4,2%). Der Wert der in diese Länder exportierten Waren verzeichnete mit −6,8% eine Abnahme gegenüber 2023 und betrug 127,98 Mrd. €. Das Handelsbilanzaktivum mit der Europäischen Union belief sich auf 2,18 Mrd. €, nach 6,02 Mrd. € im Jahr 2023. Rund zwei Drittel des österreichischen Außenhandels (Intra-EU-Importe: 66,5%, Intra-EU-Exporte: 67%) wurden mit den EU-Mitgliedstaaten abgewickelt.
Der Außenhandel mit Drittstaaten zeigte im Vergleich zum Vorjahr bei den Importen (−11,1% auf 63,46 Mrd. €) eine Abnahme, bei den Exporten (−0,6% auf 63,02 Mrd. €) fiel sie leichter aus. Dadurch verringerte sich das Handelsbilanzdefizit mit Drittstaaten von 8,04 Mrd. € im Jahr 2023 auf 0,44 Mrd. €. Mehr als 30% des österreichischen Außenhandels (Extra-EU-Importe: 33,5%, Extra-EU-Exporte: 33%) wurde mit Partnerländern abgewickelt, die keine EU-Mitgliedstaaten sind.
Woher & wohin am Treppchen
Österreichs wichtigster Handelspartner ist nach wie vor Deutschland mit einem Anteil von 32,2% bei den Ein- und 29,7% bei den Ausfuhren.
Deutlich hinter Deutschland liegen bei den Importen China (8,2%) und Italien (6,5%) unverändert auf Platz 2 und 3. Auch bei den Exporten gibt es mit USA (8,5%) und Italien (6,1%) keine Veränderung im Ranking. (hk)