Stählerner Wille
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Die voestalpine setzt ihre Vorhaben zur Erreichung der globalen Klimaziele mit klimafreundlichem Stahl konsequent fort.
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Redaktion 31.03.2023

Stählerner Wille

Milliardenschwerer Investitionsplan „greentec steel” soll den energieintensiven Hochöfen den Garaus machen.

LINZ. Vor einem Jahr hat der Aufsichtsrat der voestalpine AG grünes Licht für die Vorarbeiten für eine klimafreundliche Stahlproduktion in Österreich gegeben, und diese sind bereits weit fortgeschritten. Nun erfolgte der nächste Genehmigungsschritt. „Der Aufsichtsrat hat sich intensiv mit dem vom Vorstand vorgelegten Dekarbonisierungsplan der voestalpine auseinandergesetzt und diesen einstimmig und mit großer Überzeugung freigegeben. Mit dieser Investition werden wir die Stahlstandorte Linz und Donawitz, und damit auch die Zukunft unseres Konzerns, langfristig absichern”, so Wolfgang Eder, Aufsichtsratsvorsitzender der voestalpine AG.

Mit einem Investitionsvolumen von rund 1,5 Mrd. € sollen je ein Elektrolichtbogenofen („electric arc furnace”, EAF) in Linz und Donawitz errichtet werden.
Der unter „greentec steel” entwickelte Plan sieht vor, dass die Anlagen- und Lieferantenentscheidung noch 2023 getroffen wird, der Bau 2024 startet und die Inbetriebnahme der beiden Aggregate 2027 erfolgt. Bis zu 30% der CO2-Emissionen können damit im Konzern ab 2027 eingespart werden. Der genaue Beginn der Umsetzung ist noch abhängig von der Klärung offener Förderfragen in Österreich.
„greentec steel ist in Österreich das größte Klimaschutzprogramm. Wir können damit ab 2027 fünf Prozent der österreichweiten jährlichen CO2-Emissionen einsparen. Um unseren Zeitplan für die Inbetriebnahme der beiden neuen Elektrolichtbogenöfen 2027 in Linz und Donawitz einhalten zu können, müssen wir noch heuer starten”, sagte Herbert Eibensteiner, CEO der voestalpine AG, bei der Vorstellung der Pläne.

Aus zwei Schritten wird einer

Im Vergleich zur jetzigen zweistufigen Hochofen-LD-Route („Linz-Donawitz-Verfahren”), bei der das im Hochofen gewonnene flüssige Roheisen in einem weiteren Schritt im LD-Stahlwerk zu Rohstahl verarbeitet wird, kann im EAF Rohstahl mittels Grünstrom in nur einem Prozessschritt hergestellt werden.

Mit den beiden EAFs kann die voestalpine ab 2027 jährlich ca. 2,5 Mio. t CO2-reduzierten Stahl produzieren, davon 1,6 Mio. t in Linz und 850.000 t in Donawitz. Ab 2030 plant die voestalpine eine weitere Ablöse von je einem Hochofen in Linz und Donawitz. (hk)

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