WIEN. Einen genauen Blick auf die Arbeitsbedingungen in der Kreativbranche startete der Creativ Club Austria (CCA) gemeinsam mit der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation der Wirtschaftskammer Wien.
Um das Arbeiten in der Branche nachhaltig auf die Zukunft auszurichten, wurde die Initiative „Fair Work” gemeinsam vor rund einem Jahr gegründet. Für eine geplante „Fair Work”-Charta liefert die jüngste Branchenumfrage, die kürzlich präsentiert wurde, wichtige Erkenntnisse.
Ziel der Initiative und auch der Umfrage sei es, ein noch tieferes Verständnis zur aktuellen Arbeitssituation zu bekommen. So wurde Anfang des Jahres zur „CCA Fair Work”-Umfrage gebeten. 429 Personen haben mitgemacht und dabei geholfen, die Grundlage für Veränderungen zu schaffen. Die Auswertung der Umfrage führte MindTake Research durch. Die Arbeitsgruppe des CCA ortet Probleme aufgrund langer Arbeitszeiten, Sexismus und familienfeindlicher Karrierestrukturen.
Diese machten es vielen Menschen schwer, in der Branche zu bleiben, und hielten auch junge Talente vom Einstieg ab.
Dem Wandel begegnen
Um als attraktive Arbeitgeberin und Arbeitgeber zu bestehen, müsse sich die Kreativwirtschaft tatsächlich neu erfinden.
Denn mit Fortschritt und Tiefe der Auseinandersetzung habe sich gezeigt, dass eine manifestierte Haltung zu wenig sei und temporär immer wieder Anpassungen nötig sein würden. Fairness im Zusammenhang mit Arbeitswelten unterliege einem ständigen Wandel.
Die Aufgabe sei, wenn man die Kreativbranche als attraktiven Arbeitgeber sehen wolle, eine permanente Auseinandersetzung mit Werten und sich immer wieder wandelnden Arbeits- und Lebensmodellen. Die Umfrage wurde mit der zuvor schon genannten Stichprobe von 429 Personen durchgeführt, davon 251 Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer, 96 Freelancerinnen und Freelancer und 82 Dienstgeberinnen und Dienstgeber.
Die hochbrisante und zentrale Frage sei: „Wie kann die Attraktivität der Branche als Arbeitgeberin erhöht werden?”
Einige Ergebnisse: Die Branche müsse sich dringend verbessern – faire Verträge hinsichtlich Arbeitsumfang und Entlohnung und mehr Flexibilität hinsichtlich unterschiedlichster Teilzeitmodelle würden gefordert.
Das Thema Gleichberechtigung müsse angegangen werden, und zudem fordern die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine bessere Zusammenarbeit: Transparente, eindeutige und regelmäßige Kommunikation, zeitgemäße Führung durch kompetente Führungskräfte und die Schaffung, Belebung und Stärkung des Teamgeists, auch mehr Wertschätzung und die Verringerung der Belastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden gefordert. (red)
Infos: www.creativclub.at