WIEN. Eine neue Untersuchung der RTR Medien zeigt, dass große Teile der Bevölkerung dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Journalismus mit großer Skepsis begegnen. Laut der Studie „KI und Medienvertrauen“ bewerten 72 % der Befragten den Einsatz von KI in Nachrichtenmedien kritisch. 85 % sprechen sich dafür aus, dass KI-Anwendungen stets von Menschen kontrolliert werden, und 83 % wünschen sich eine eindeutige Kennzeichnung KI-generierter Inhalte. Mehr als die Hälfte (57 %) sieht den Einsatz von KI sogar als mögliche Bedrohung für Medien und Demokratie.
Die bevölkerungsrepräsentativ erhobene Studie wurde vor kurzem in Wien vorgestellt und ergänzt den im Juni veröffentlichten „KI-Monitor 2025“. Beide Untersuchungen sind Teil der RTR-Studienreihe „Künstliche Intelligenz in der Medienwirtschaft“.
„Die Studienergebnisse zeigen, dass Verlage und Medienhäuser vor einer doppelten Herausforderung stehen. Sie müssen sowohl die durch den Einsatz von KI gebotenen Chancen für Automatisierung und neue Formaten nutzen als auch ihre journalistische Integrität und Glaubwürdigkeit sichern“, sagte Wolfgang Struber, Geschäftsführer der RTR Medien, anlässlich der Studienpräsentation. „Gesellschaftlich wächst der Ruf nach mehr Transparenz und verlässlicher Kennzeichnung KI-generierter Inhalte“, so Struber.
Erarbeitet wurde die Studie im Auftrag der RTR Medien von der Forschungsgruppe Media Business der FH St. Pölten unter Leitung von Michael Litschka und Jan Krone sowie dem Department für Informationstechnologie der FH Burgenland unter Michael Roither. Die zentralen Ergebnisse präsentierten Litschka und Robert Pinzolits von der FH Burgenland.
An der anschließenden Diskussion über Chancen und Herausforderungen der KI in der Medienbranche beteiligten sich Sebastian Krause (Head of Digital, Kleine Zeitung), Michael Roither (FH Burgenland), Katharina Schell (stv. Chefredakteurin, APA) und Anna Thalhammer (Chefredakteurin, Profil). Moderiert wurde die Veranstaltung von Timo Steyer von der KI-Servicestelle der RTR Medien.
Die Befragung von 1.539 Österreicherinnen und Österreichern im Alter zwischen 17 und 75 Jahren ergab zudem, dass rund ein Drittel der Bevölkerung den KI-Einsatz auch positiv bewertet. Hervorgehoben wird ein weiterhin ausgewogenes Mediennutzungsverhalten, das sich stark an klassischen Medien orientiert. (red)
Die vollständige Studie „KI und Medienvertrauen“ steht unter www.rtr.at/Studie_KI_Medienvertrauen2025 zum Download bereit.
