WIEN. Der rot-weiß-rote Automarkt kam im vergangenen Jahr nicht so recht auf Touren. Nach einem Rückgang im Jahr 2018 war das Kaufinteresse laut aktuellen Zahlen der Statistik Austria auch im Vorjahr rückläufig. Insgesamt wurden 329.363 Pkw erstmals angemeldet, was einem Rückgang von 3,4 Prozent entspricht. 2020 dürfte es ähnlich weitergehen, der Autohandel rechnet neuerlich mit einem kleinen Minus.
Alternative legen deutlich zu
Laut den präsentierten Zahlen der Statistik Austria sind zwei von drei neu zugelassenen Pkw inzwischen Firmenautos, über die Hälfte der Privatkäufer sind älter als 50 Jahre. Zuwächse gibt es dort, wo sie keiner haben will – beim CO2-Ausstoß.
Dieser stieg seit dem Niedrigstwert in den Jahren 2016 und 2017 von gut 120 auf 128 (Benzin) bzw. 133 g/km (Diesel) an. Entsprechend zugenommen hat auch der Treibstoffverbrauch der Pkw. Und der Trend geht hin zu mehr Motorleistung. Fahrzeuge in den unteren PS-Klassen verkauften sich 2019 schlechter, bei den Autos über 171 PS gab es im Jahresvergleich ein Plus von fast 14%.
Deutliche Zuwächse gab es hingegen bei alternativen Antrieben: Während Benziner und Diesel Rückgänge von 4 und 9,8 Prozent hinnehmen mussten, wuchs der Bestand an alternativ betriebenen Neuwagen um 56,8%. Trotzdem machen sie aktuell nur acht Prozent der Gesamt-Neuzulassungen aus; in Summe wurden 26.346 alternative Neufahrzeuge verkauft.
SUV liegt vor Kompaktklasse
Der beliebteste Fahrzeugtyp über alle Antriebsarten hinweg war der SUV mit einem Anteil von 31,9%, gefolgt von der Kompaktklasse mit 24,7%. Der Platzhirsch blieb Volkswagen mit einem Marktanteil von 16%, was allerdings einem Rückgang gegenüber 2018 von 7,5 Prozent entspricht. Die Tageszulassungen gingen um ein Viertel zurück.
Bei den Elektroautos geht es langsam bergauf – von äußerst niedrigem Niveau ausgehend. 9.242 Elektroautos wurden im Vorjahr neu zugelassen – damit erhöhte sich ihr Anteil am Gesamtmarkt von 2 auf 2,8 Prozent. Die meisten Elektroautos wurden in Wien verkauft, gefolgt von Niederösterreich. Gut 80% der Käufer waren Firmen, juristische Personen oder Gebietskörperschaften.
Zweiradmarkt im Plus
Während der Pkw-Markt 2019 rückläufig war, stagnierte der Verkauf von Lkw, wobei die schweren Brummer um 7,9 Prozent zulegten, während leichte Lkw – als weitaus wichtigstes Segment – minimal nachgaben. Richtig gut lief es für Traktorverkäufer: Über 6.000 Ackerzugmaschinen wurden neu zugelassen, das ist ein Plus von 11,1 Prozent. Und auch bei den Zweirädern war die Nachfrage mit Plus 6,6 Prozent auf 40.660 Bikes groß – nach einem schwachen Jahr 2018.
Mit Jahresende 2019 waren rund sieben Mio. Kraftfahrzeuge in Österreich zugelassen (plus 1,5 Prozent gegenüber 2018), 5,04 Mio. Fahrzeuge davon waren Pkw (plus 1,2 Prozent), dazu kamen ca. 520.000 Lkw und rund 470.000 Traktoren sowie gut 800.000 Zweiräder. (APA)