BMW gibt Gas
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Um 3,4% stiegen die Erlöse im abgelaufenen Quartal; die Gewinnmarge im Autogeschäft verbesserte sich auf 9,8%.
MOBILITY BUSINESS Redaktion 10.11.2023

BMW gibt Gas

Der Premiumhersteller fuhr im dritten Quartal mehr Umsatz und Gewinn im Tagesgeschäft ein als erwartet.

MÜNCHEN. BMW blickt zuversichtlich auf die kommenden Monate. Finanzchef Walter Mertl verwies vor wenigen Tagen auf die anhaltend starke Nachfrage. „Die Auftragsbestände reichen im Schnitt gut ins erste Quartal”, sagte Mertl bei der Vorlage der Zahlen zum Sommerquartal. Das Unternehmen verwies auf die ungebrochene Nachfrage nach Spitzenmodellen und Elektroautos und hält auch deshalb weitgehend an seiner Preisdisziplin fest.

Preiskrieg bei Elektroautos

Allerdings räumte BMW-Chef Oliver Zipse ein, dass in einigen Märkten die Preise angepasst werden. BMW könne sich Marktentwicklungen nicht entziehen, sagte er. Vor allem in China tobt derzeit ein Preiskrieg bei Elektroautos, insbesondere im Einstiegssegment. Es sei jedoch nicht die Strategie von BMW, mit niedrigeren Preisen Marktanteile zu sichern, sagte Zipse.

Im abgelaufenen Quartal steigerte der Autobauer seine Erlöse um 3,4% auf 38,5 Mrd. € und damit stärker als von Analysten erwartet. Die für BMW wichtige Gewinnmarge im Autogeschäft verbesserte sich auf 9,8% (von 8,9% im Vorjahr). Zipse sagte, das Unternehmen sei klar auf Kurs für die im August angehobenen Jahresziele. BMW strebt für das Gesamtjahr eine Marge zwischen 9 und 10,5% an.

Geschäft wird schwieriger

An der Börse wurden die Zahlen mit leichten Kursgewinnen aufgenommen. Bernstein-Analyst Daniel Röska sagte, BMW sei erfrischend zuversichtlich für seine Geschäfte, auch wenn die Investoren sich mehr Klarheit über die langfristigen Ziele erhofften. „BMW bleibt ein Qualitätsunternehmen”, schrieben die Experten der Citi.

Allerdings dürfte das Geschäft 2024 schwieriger werden, weil höhere Zinsen die Kunden zu günstigeren Autos greifen ließen und der Preiskampf bei Elektroautos sich weiter anheize.

Zinsen drücken auf Ergebnis

Für das laufende Jahr strebt der Konzern einen Anteil von Elektroautos an den Auslieferungen von 15% an – diese Schwelle wurde im dritten Quartal erreicht. Zusätzlichen Schub verspricht sich BMW vom neuen 5er. Beim Gewinn machten sich die gestiegenen Zinsen bemerkbar, die Bewertung von Zinssicherungsgeschäften drückte auf das Ergebnis. Vor Steuern verdiente BMW mit knapp 4,1 Mrd. € um 0,9% weniger als vor Jahresfrist.

Seit Jahresbeginn sank der Vorsteuergewinn zudem um gut ein Drittel auf 13,414 Mrd. €. Verantwortlich dafür ist in erster Linie ein Einmaleffekt: 2022 hatte die vollständige Übernahme des China-Geschäfts den Gewinn deutlich in die Höhe getrieben. (red)

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