Branche kommt wieder auf Touren
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MOBILITY BUSINESS Redaktion 22.04.2022

Branche kommt wieder auf Touren

Nach teils eklatanten Umsatzrückgängen der heimischen Kfz-Betriebe im Jahr 2020 stiegen die Erlöse 2021 wieder an.

••• Von Jürgen Zacharias

WIEN. Die Autoindustrie steckt nicht erst seit Corona in einer Krise. Digitalisierung, Vernetzung und der schrittweise Abschied von der klassischen Verbrennertechnik sorgten schon davor bei vielen Unternehmen für Unsicherheiten und machten hohe Investitionen in neue Konzepte, Dienstleistungen und Produktionsstrukturen notwendig.

Die durch die wirtschaftlichen Auswirkungen der Krise eingetretene Kaufzurückhaltung verschärfte dann die Probleme aber noch und diese schlugen von den Herstellern unmittelbar auch auf Importeure, Händler, Zulieferer und die Zubehörbranche durch. Seh- und messbar ist das auch bei den heimischen Kfz-Unternehmen und -Betrieben, die 2020 teils massive Umsatzrückgänge hinnehmen mussten. Im Vergleich dazu stellt sich 2021 schon wieder viel erfolgreicher dar, für viele Unternehmen ging es wieder zurück zu alter Stärke.

Neues Rekordniveau erreicht

Die Porsche Holding Salzburg beispielsweise bilanzierte 2020 mit einem moderaten Minus von 2,8%, mit Erlösen von 24,2 Mrd. € ging es im Vorjahr aber gleich um 12,5% nach oben. „Wir sind auch im zweiten Ausnahmejahr in Folge auf Kurs geblieben und konnten unseren Transformations- und Wachstumskurs nachhaltig fortsetzen”, freute sich Hans Peter Schützinger, Sprecher der Geschäftsführung. „Wir haben frühzeitig die strategischen Weichen gestellt, was sich jetzt in der Wertschöpfungskraft und dem besten Umsatzergebnis in unserer Geschichte widerspiegelt”, so Schützinger, der 2022 als weiteres schwieriges Jahr beschreibt.

Verhaltener Ausblick

„Wir gehen davon aus, dass der weitere Jahresverlauf und die Marktbedingungen herausfordernd und volatil bleiben, was sich auch auf das operative Geschäft auswirken wird”, so Schützinger. „Wie stark, das können wir aktuell noch nicht sagen. Vieles hängt in erster Linie natürlich davon ab, wie es in der Ukrainekrise weitergeht.”

Ganz ähnlich das Bild bei der in deutschem Familienbesitz befindlichen Benteler-Gruppe mit Sitz in Salzburg. Musste der Zulieferer 2020 noch einen Rückgang von 17,6% verkraften, ging es 2021 mit einem Plus von 14,6% wieder deutlich nach oben. „Wir haben 2021 gezeigt, dass wir uns schnell und flexibel auf ein disruptives Marktumfeld einstellen können. Durch die konsequente Transformation der vergangenen Jahre können wir uns nun darauf konzentrieren, in eine Phase der kontinuierlichen Verbesserung überzugehen”, so Benteler-CEO Ralf Göttel.

Millionen-Marke geknackt

Ebenfalls über ein erfolgreiches Jahr 2021 darf sich die BMW Gruppe freuen. Das Unternehmen konnte seinen Gesamtumsatz in Österreich um mehr als zwölf Prozent auf rund 6,6 Mrd. € steigern; etwas mehr als die Hälfte davon entfiel auf das BMW Motorenwerk in Steyr (3,36 Mrd. €), wo 2021 mehr als eine Mio. Triebwerke vom Band liefen.

„Nach dem schweren Corona-Jahr 2020 konnten wir trotz anhaltender Pandemie im Vorjahr die wichtige Millionen-Marke in unserer Motorenproduktion wieder knacken”, so Alexander Susanek, der Geschäftsführer des Werks. Susanek abschließend: „Und wir haben weiter kräftig in den Standort investiert: 322 Millionen Euro.”

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