Cruiser, Kletterer & Fauteuil
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Der getestete GLC kommt aufgrund herzhaften Griffs in die Aufpreisliste auf 72.800 €.
MOBILITY BUSINESS 05.02.2016

Cruiser, Kletterer & Fauteuil

Der Mercedes-Benz GLC trifft als Medium-SUV voll ins österreichische Autoherz – dürfte aber den Rahmen der meisten Bankkonten sprengen.

••• Von Bernhard Katzinger

WIEN. Midsize-SUV nennt Mercedes-Benz den GLC, die 2. Generation des GLK-Nachfolgers. In der neuen Nomenklatur der Stuttgarter rangiert er zwischen GLA und GLE, über ihnen thront der GLS. Während Letzterer ein Luxus-Geländewagen für bestens Betuchte ist, kann der GLC als Beispiel dafür dienen, warum SUV in Österreich so beliebt sind. Der GLC ist relativ kompakt, bietet leichten Zu- und Ausstieg bei hohem Reisekomfort – vorn und hinten. Dabei darf er beim Rangieren als übersichtlich gelten, selbst wenn man beim Einfädeln die Hilfe von 360 Grad-Kamera und Parkassistent verschmäht. Die Motor-Getriebe-Kombination im getesteten GLC 220d 4Matic lädt nicht zum Kurvenräubern ein, doch solche Ambitionen werden bei der Zielgruppe eher selten hochkochen. Der 170 PS-Vierzylinderdiesel ist mit der 9-Gang-Wandlerautomatik zum Cruisen gemacht – was nicht heißen soll, dass jede Überholreserve fehlt.

Viel mehr als nach sportlichen Leistungen sucht der Käufer nach Wirtschaftlichkeit und/oder Geländetauglichkeit – und wird mit dem GLC ziemlich glücklich sein.

Die Rechnung geht auf

Dank permanentem Allradantrieb sind widrige Bedingungen wie Schnee oder Matsch kein Problem. Wer mehr will, dem steht ein Offroad-Paket mit Unterbodenschutz, 30mm-Erhöhung und Bergabfahrhilfe für 615 € extra zur Verfügung. Wirtschaftlich ist der 1,8-Tonner dem Normwert nach mit einem Verbrauch von 5 bis 5,5 Liter konkurrenzfähig.

Wer SUV-fahren mit einem ausgeprägten Öko-Gewissen in Einklang bringen möchte, greift zum Plug-in Hybrid GLC 350 e. Der fährt über 30 Kilometer rein elektrisch und darf sich dank eines Normverbrauchs von 2,6 l/100 km einen CO2-Wert von schlanken 60 Gramm pro Kilometer in die Zulassung schreiben. Mehr noch als beim Diesel klafft jedoch zwischen Theorie und Praxis die sattsam bekannte Lücke. Und deren Dimension hängt nicht zuletzt vom Nutzungsverhalten ab.

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