Der heimische Automarkt legte 2024 weiter zu
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MOBILITY BUSINESS Redaktion 09.05.2025

Der heimische Automarkt legte 2024 weiter zu

Schon 2023 entwickelte sich die Zahl der Neuzulassungen positiv – im vergangenen Jahr ging es weiter aufwärts.

••• Von Moritz Kolar

Das Jahr 2024 war ein gutes für den heimischen Fahrzeughandel: Zwar reichten die Verkaufszahlen noch bei weitem nicht an die Vor-Corona-Zeit heran, im Jahresvergleich wurden mit 253.789 Fahrzeugen aber um 6,1% mehr Pkw verkauft als 2024. Den mit 68% größten Teil davon machen nach wie vor Firmenverkäufe aus, privat wurde vor allem günstig gekauft. Da war der Kleinwagen Dacia Sandero am gefragtesten, gefolgt vom Kompakt-SUV Dacia Duster, das insgesamt am stärksten nachgefragte Modell war – einmal mehr – der VW Golf.

Besonders geglänzt hat allerdings ein Stern aus dem Reich der Mitte. Der chinesische Hersteller BYD, bis vor kurzem noch großteils hierzulande unbekannt, landete bei Elektro-Neuzulassungen auf Platz drei hinter Tesla und BMW – mit einem Wachstum von 275% (von 1.024 auf 3.840 Autos im Vorjahr, immerhin mehr als VW mit seinen E-Autos).

Rückgänge beim Diesel

Auch wenn es bei den reinen Elektroautos 2024 ein Minus von 6,3% auf 44.522 Autos gab, beim Hybrid war der Siegeszug – in Kombination mit einem Benzinmotor – nicht zu stoppen. Hier lag das Zulassungsplus bei 8,6%, bei Diesel-Hybriden gab es hingegen ein Minus von 5,2%. Wie überhaupt am Neufahrzeugmarkt der Diesel großer Verlierer war, 2024 wurden bereits mehr Stromer als Dieselfahrzeuge neu zugelassen.

Plus bei Gebraucht-Stromern

Ganz anders sieht das am Gebrauchtwagensektor aus. Die Hälfte der Gebrauchtautos die im Vorjahr den Besitzer wechselten, hatten einen Dieselmotor verbaut. Insgesamt sind die Gebrauchtzulassungen um acht Prozent auf 820.629 Fahrzeuge angestiegen. Entgegen den Unkenrufen, dass Stromer als Gebrauchte schwer zu verkaufen sind, verzeichneten sie ein starkes Plus von 48,5%, allerdings bei einem Marktanteil von 3,5%. „Im Vergleich zu Benzin- und Diesel-Pkw benötigen Elektroautos im Schnitt um zwei Drittel weniger Energie”, gab dazu der VCÖ zu bedenken.

Ergebnisse im Detail

Eine Besonderheit gab es bei den Motorrad-Neuzulassungen. Sie legten um beachtliche 30,8% zu – allerdings primär im Dezember, was wohl mit den auslaufenden Euro-Normen für zehntausende KTM-Motorräder zu tun hat, die auf Halde stehen und mit Tageszulassungen vor dem vorzeitigen Ende bewahrt wurden.

Am Lkw-Markt hat die schwächelnde Konjunktur hingegen tiefe Spuren hinterlassen. Bei den Sattelzugmaschinen, die primär im Transit eingesetzt werden, lag das Minus im Vergleich zu 2023 bei 16,8%. Bei den Kleintransportern für die Paketflut gab es hingegen ein Plus von 7,8%.
Zurückhaltend waren auch die Bauern, das Minus bei Traktoren lag bei fünf Prozent. Einen starken Rückgang von 29% gab es bei den Wohnmobilen, die allerdings in den Jahren zuvor geboomt haben.

VW weiterhin Marktführer

Mit 253.789 neu zugelassenen Pkw liegen die Zahlen zwar noch deutlich unter den 329.363 die vor Corona abgesetzt wurden. Gegenüber 2023 gab es aber ein Plus 6,1% oder 14.639 Fahrzeugen, berichtet die Statistik Austria. Insgesamt erreichten 2024 alternative Antriebssysteme einen Anteil von 49,5%. Marktführer ist weiterhin VW mit einem Anteil von 14,2% an allen Pkw-Neuzulassungen. Dahinter folgen Skoda, BMW und Audi. Unter den zehn beliebtesten Pkw-Marken konnte Peugeot mit einem Plus von 64,3% besonders aufzeigen. Nicht so gut lief es für Hyundai (minus 8,8%).

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