E-Auto-Ladekluft
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Von 2017 bis 2023 wurden deutlich mehr Stromer zum Verkehr zugelassen, als neue öffentliche Ladesäulen eröffnet.
MOBILITY BUSINESS Redaktion 03.05.2024

E-Auto-Ladekluft

ACEA-Kritik: Die Zahl der neu installierten E-Ladepunkte liegt klar hinter der Zahl neu zum Verkehr zugelasser E-Fahrzeuge.

BRÜSSEL. Die europäische Automobilindustrie warnt vor einer wachsenden Kluft zwischen der Zahl öffentlicher Ladesäulen und neuer E-Autos. Die Verkäufe von Elektroautos seien in der EU zwischen 2017 und 2023 dreimal schneller angewachsen als die Zahl neu installierter Ladestationen, wie der europäische Automobilverband ACEA diese Woche mitteilte. Es tue sich daher zunehmend eine alarmierende Lücke zwischen der benötigten und der künftig vorhandenen Anzahl öffentlicher Ladesäulen auf.

Regional schlecht verteilt

Deutschland stehe dabei im EU-Vergleich noch verhältnismäßig gut dar. Knapp zwei Drittel der in der EU vorhandenen Ladesäulen konzentrierten sich auf drei Länder: Deutschland, Frankreich und die Niederlande. Laut ACEA bestehe eine Korrelation zwischen guter Ladeinfrastruktur und der Zahl neu verkaufter E-Autos. Deutschland, Frankreich, die Niederlande und Italien seien mit Blick auf die Zahl neu verkaufter Elektroautos und der Zahl vorhandener Ladepunkte jeweils unter den Top fünf EU-Ländern.

Nach ACEA-Angaben werden derzeit rund 150.000 Ladesäulen pro Jahr neu installiert. Nach Schätzungen der EU-Kommission brauche es aber 440.000 pro Jahr, damit es 2030 genug gibt. Die Automobilindustrie geht sogar davon aus, dass 1,2 Mio. neue Ladepunkte pro Jahr bis 2030 gebraucht würden. Die Umstellung auf zunehmende Elektromobilität soll dazu beitragen, dass die EU ihre Klimaziele einhalten kann. (red)

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