HAMBURG/GERLINGEN. Vertreter der größten deutschen Autozulieferer Bosch und ZF sehen angesichts der derzeitigen Krise den Umstieg auf die Elektromobilität in Gefahr. Sabine Jaskula, Vorstandsmitglied von ZF, sprach im Gespräch mit dem Spiegel von einer „toxischen Mischung aus Energiekrise und Inflation”.
Sie gehe davon aus, dass die Neuwagenproduktion in Europa im Jahr 2023 einbrechen werde. Das ausgewiesene Ziel der deutschen Regierung, 15 Mio. E-Autos bis 2030 auf die Straße zu bringen sei „kaum noch zu erreichen”, sagte Frank Iwer, Personalleiter des Autozulieferers.
Hohe Preise als Problem
Vor diesem Hintergrund sei es auch illusorisch, den Verkauf von Benzin- und Dieselautos ab dem Jahr 2035 zu verbieten, wie es derzeit auf EU-Ebene geplant wird.
Bosch-Chef Stefan Hartung sieht die Preise für Elektrofahrzeuge problematisch. „In den kommenden Jahren wird eine Vielzahl neuer Elektromodelle auf den Markt kommen, aber gerade im Einstiegssegment liegen die Preise deutlich höher als in der Vergangenheit”, sagt er. „Wenn sich die Preise im Einstiegssegment dauerhaft nach oben verschieben, ergeben sich Probleme für Haushalte mit geringen Einkommen.” (APA)