Erneut Rückgänge bei den Neuzulassungen
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MOBILITY BUSINESS Redaktion 02.05.2025

Erneut Rückgänge bei den Neuzulassungen

Europas Automarkt bleibt im Krisenmodus: Auch im März schrumpfte der Neuwagenabsatz wieder um 0,2 Prozent.

Der EU-Neuwagenmarkt bleibt im Krisenmodus: Im März schrumpfte der Neuwagenabsatz in der EU um 0,2% – damit war der März der dritte Monat in Folge mit einem Verkaufsrückgang. Im gesamten ersten Quartal gingen die Neuzulassungen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,9% zurück.Der österreichische Markt hat sich hingegen besser entwickelt: Die Neuzulassungen legten im März um ein Prozent zu, im gesamten ersten Quartal stiegen sie um vier Prozent.

Verhaltene Nachfrage

Damit bleibt das Vorkrisenniveau allerdings in weiter Ferne: Im März 2019 – also vor der Corona-Pandemie und dem anschließenden Chipmangel – wurden 19% mehr Neuwagen in der EU verkauft als im März 2025. In Österreich lag der Absatz im März ebenfalls 19% niedriger als im Vergleichsmonat im Jahr 2019.„EU-weit ist die Nachfrage nach Neuwagen noch verhalten und unter dem Vor-Corona-Niveau, Österreich sticht mit einem leichten Wachstum hervor”, sagt Axel Preiss, Leiter Advanced Manufacturing & Mobility bei EY.

Die Gründe seien vielfältig: „Einige externe Faktoren bremsen das Wachstum, darunter die schwierige konjunkturelle und geopolitische Lage oder auch die steigende Arbeitslosigkeit”, so Preiss. „Zudem dämpfen auch die hohen Neuwagenpreise die Kauflust. Wir gehen davon aus, dass sich 2025 als nächstes Krisenjahr für die Autoindustrie erweisen wird – auch, weil die Schwierigkeiten in China und den USA immer größer werden.”

Trend zum Stromer hält an

Während der Gesamtmarkt schwächelt, legen die Neuzulassungen von Elektroautos aktuell deutlich zu – sowohl in Österreich als auch in der EU insgesamt. Die Zahl der neu zugelassenen E-Autos stieg im März im Vergleich zum Vorjahresmonat EU-weit um 17%, in Österreich sogar um 32%. Der Elektro-Marktanteil kletterte in der EU von 13% im März 2024 auf 15,3% und lag damit auch deutlich über dem Durchschnittswert des Gesamtjahres 2024 (13,6%).

In Österreich wuchs der Elektro-Marktanteil von 18,1 auf 23,6%. In immerhin 20 der 27 EU-Länder stiegen die Elektro-Neuzulassungen. Einen insgesamt wachsenden Neuwagenmarkt verzeichneten 18 der 27 Länder.

Förderungen als Treiber

Preiss geht in den kommenden Monaten von einem Abflauen der Nachfrage bei Elektro-Neuzulassungen aus: „Aktuell steigen die Elektro-Neuzulassungen in der EU, das deutet aber nicht unbedingt auf ein steigendes Interesse hin. Manche Autobauer haben die Auslieferung und Zulassung von Elektroautos von Ende 2024 ins Jahr 2025 verschoben, so können die strengeren Emissionsvorgaben für 2025 besser erfüllt werden. EU-weit drückte vor allem der größte Absatzmarkt für E-Autos – Deutschland – die Nachfrage nach unten, hier war der Markt rückläufig, nachdem die Umweltprämie ausgelaufen war. Nach wie vor sind die Förderungen ein wesentlicher Treiber für den Erfolg von E-Autos.”

Da die EU-Kommission plant, den Herstellern mehr Zeit für das Erreichen der Emissionsvorgaben einzuräumen, rechnet Preiss damit, dass der Druck auf die Hersteller, kurzfristig und buchstäblich ohne Rücksicht auf Verluste den Absatz von Elektroautos zu steigern, nachlassen wird: „So drastische Preissenkungen und attraktive Leasing-Angebote wie in den vergangenen Monaten wird es dann vermutlich nicht mehr geben.” (red)

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