Höhenflug in Tirol
© Mercedes-Benz Trucks
Herausforderung gemeistert Die Teststrecke führte über 111 Kilometer auf über 1.800 Meter Höhe ohne Zwischenladen.
MOBILITY BUSINESS Redaktion 28.10.2022

Höhenflug in Tirol

Der neue Mercedes-Benz eActros 300 als ­Sattelzugmaschine absolvierte zuletzt erfolgreich Tests in den Tiroler Bergen.

ST. ANTON/ARLBERG. Im Rahmen einer Versuchsreihe hat der kürzlich auf der IAA Transportation in Hannover erstmals vorgestellte eActros 300 als Sattelzugmaschine erfolgreich den Arlbergpass überquert. Hierfür haben Ingenieure von Hersteller Mercedes-Benz Trucks den Sattelzug auf 40 t voll beladen. Die Tests in Tirol führten über eine Strecke von insgesamt 111 km unter anderem über Bludenz, Stuben, St. Anton und Lech auf streckenweise über 1.800 m Höhe.

Aufgabe zuverlässig erfüllt

Während der Fahrt haben die Experten von Mercedes-Benz Trucks die Zugmaschine samt Auflieger Tests zur Validierung der Leistung und Dauerhaltbarkeit unterzogen. Ein besonderer Fokus lag zudem auf der Energierückgewinnung durch Rekuperation, die gerade in der alpinen Topographie Tirols ausgiebig genutzt werden kann. So konnte die elektrische Sattelzugmaschine rund 180 kWh Energie zurückgewinnen. Am Ende der anspruchsvollen Tour waren noch rund 40% Energie verfügbar.

Stina Fagerman, Leiterin Vertrieb, Marketing und Services bei Mercedes-Benz Trucks, zeigte sich im Anschluss mit dem Höhenflug des Brummis zufrieden: „Die intensiven Tests haben gezeigt, dass unser E-Lkw selbst bei besonders anspruchsvoller Topographie mit extremen Steigungen und Gefällen seine Aufgaben verlässlich erfüllen kann.”

Top bei allen Bedingungen

Insgesamt hat der E-Sattelzug im aktuellen Erprobungsverlauf 2.300 Höhenmeter bewältigt – die maximale Steigung lag bei 13%.

In der Vergangenheit wurde der eActros für den schweren Verteilerverkehr, der seit Oktober 2021 im Werk Wörth am Rhein vom Band läuft, auch an anderen Orten intensiv auf Herz und Nieren geprüft. So haben seriennahe E-Lkw beispielsweise in Südtirol die Alpen überquert und dabei im Erprobungsverlauf insgesamt 54.000 Höhenmeter bewältigt. Den höchsten Punkt erreichten die Fahrzeuge während der Messfahrten am Kaunertaler Gletscher mit 2.750 m.
In Granada, Spanien, absolvierte der eActros Sommertests bei sehr hohen Temperaturen bis 45°C, während er sich am Polarkreis in Rovaniemi, Finnland, bei Schnee und Eis mit frostigen Temperaturen von bis zu –25°C beweisen konnte.

Serienstart im Jahr 2023

Zum Test der Praxistauglichkeit wurden die Batterien der Sattelzugmaschine auf dem Weg ins Testgebiet übrigens ausschließlich an öffentlichen Ladesäulen geladen. Der Serienstart der eActros 300 Sattelzugmaschine ist für die zweite Jahreshälfte 2023 geplant. (red)

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