WIEN. Nachdem in Deutschland die Hardware-Nachrüstung von Diesel-Autos der Marke Volkswagen vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) amtlich genehmigt wurde, fordert der österreichische Verbraucherschutzverein (VSV) solche Nachbesserungen nun auch in Österreich. „Es gibt keinen Grund, diese Umrüstungen nicht auch in Österreichs Diesel-Pkw einzubauen”, sagte VSV-Obmann Peter Kolba in einer Aussendung.
Wesentliche Reduktion
Die Umrüstungen sollen sobald wie möglich und auf Kosten des Herstellers erfolgen, so Kolba weiter. In praktischen Tests sei nachgewiesen worden, dass „durch diesen nachträglichen Einbau eines Abgasreinigungssystems der Stickoxid-Ausstoß auch von jenen Euro-5-Autos wesentlich reduziert werden kann, die zwischen 2010 und 2015 verkauft wurden”, so der VSV-Obmann.
Vor wenigen Tagen hatte das KBA die Betriebserlaubnis für Systeme des Technologie-Anbieters Baumot veröffentlicht. Diese umfasst Nachrüstsysteme für über 60 Fahrzeugmodelle des VW-Konzerns.
388.000 Autos betroffen
Ziel der Nachrüstungen ist es, dass Dieselfahrzeuge der Abgasnorm Euro 5 von den Fahrverboten in Deutschland ausgenommen werden können. Nach den Vorgaben des KBA dürfen die umgerüsteten Autos im Realbetrieb noch 270 mg Stickoxid je Kilometer ausstoßen, um von Fahrverboten verschont zu werden.
Die vom KBA erteilte Betriebserlaubnis decke etwa 1,3 Mio. betroffene Autos des VW-Konzerns ab, sagte Baumot-Chef Marcus Hausser. In Österreich gibt es laut Angaben des VSV 388.000 Autos mit Abgasmanipulationen. (APA)