Nutzfahrzeuge sind im Plus
© APA/Harald Schneider
Lkw-Verkehr auf Österreichs Autobahnen nimmt weiter zu.
MOBILITY BUSINESS 06.11.2015

Nutzfahrzeuge sind im Plus

In Europa werden um 7,6% mehr Nutzfahrzeuge verkauft. Auch in Österreich legt der Lkw-Markt zu – um 1,8% auf 34.769 Stück, wie die Statistik Austria mitteilt.

••• Von Michael Bär

WIEN. 2014 sind in Europa mehr Nutzfahrzeuge verkauft worden als im Jahr davor: 1,85 Mio. Fahrzeuge und damit 7,6% mehr als 2013.

Doch es gab bei den schweren Lkw einen Rückgang: 6,1% weniger Fahrzeuge über 16 t, und bei den mittelschweren ist ein Minus von 8,1% verzeichnet worden.
Positiv allerdings bilanzierten die Lieferwagen, deren Anzahl 2014 um 11,3% gestiegen ist. Den größten Anteil daran hatte übrigens Griechenland – mit einem Plus von 196% bei leichte Nutzfahrzeugen.

Lkw-Zulassungen im Plus

Europas Neufahrzeugmärkte sind auch 2015 auf Erfolgskurs. Nach Angaben des internationalen Marktbeobachters Jato Dynamics in Limburg stieg die Zahl der Zulassungen im September im Vergleich zum Vorjahr um 9,7%. Seit Jahresbeginn ist ein Plus von neun Prozent gegenüber 2014 zu verzeichnen.

In Österreich zeigt sich ein ähnliches Bild: Im Gegensatz zu den Pkw sind die Lkw-Neuzulassungen mehr geworden. Verglichen mit 2013 wurden 2014 in der Alpenrepublik mehr Lkw neu zugelassen (+1,8% bzw. 34.769 Stück), aber deutlich weniger land- und forstwirtschaftliche Zugmaschinen (-18,9%) als im Jahr davor.

VW-Töchter in Schwierigkeiten

Die VW-Tochterfirmen MAN und Scania blicken mit gemischten Gefühlen auf die internationalen Lkw-Marktentwicklungen.

Vor allem in den kriselnden Märkten Russland und Brasilien brachen Umsätze weg. Die Lkw-Produzenten bekommen eine schrumpfende Konjunktur meistens besonders heftig zu spüren. Auch Daimler hat damit Probleme.
Allerdings: Die Erholung auf dem Nutzfahrzeugmarkt in Europa hat bei MAN zuletzt für einen überraschenden Gewinnanstieg gesorgt. Das operative Ergebnis legte im Jahresabstand um 5% zu. Analysten hatten im Schnitt mit weit weniger Gewinn gerechnet.

Volvo ist stark in Europa

Beim schwedischen Truck-Produzenten Volvo läuft es auf den europäischen Märkten sehr gut, doch international ist noch deutlich Luft nach oben. In China z.B. ist die Nachfrage nach Lastwagen und Baumaschinen generell eingebrochen; das Wachstum ist dort derzeit so niedrig wie seit Jahren nicht mehr.

Dennoch: Bei Volvo stieg der bereinigte Betriebsgewinn im dritten Quartal um 75% auf umgerechnet 541 Mio. €, wie der Konkurrent von Daimler und Volkswagen letzten Freitag mitteilte.
Bei Daimler legte der Umsatz im dritten Quartal im Rahmen der Erwartungen zu; trotz der schwächeren Autokonjunktur weltweit hielt der Stuttgarter Autobauer an den Jahreszielen fest.

Lkw-Verkehr nimmt stark zu

Laut Verkehrsclub Österreich (VCÖ) nimmt der Lkw-Verkehr zu. An Zählstellen von sieben Straßen fuhren in den ersten vier Monaten 2015 jeweils mehr als eine Mio. Laster vorbei, die A4 bei Schwechat lag mit 991.000 Schwerfahrzeugen nur knapp darunter.

Die meisten Laster zählte die Asfinag mit 1,59 Mio. (plus 1,1%) auf der Westautobahn (A1) bei Haid (OÖ), der Südautobahn (A2) bei Wiener Neudorf (NÖ) mit 1,35 Mio. Lkw (plus 0,4%) und der Innkreisautobahn (A8) bei Krenglbach (OÖ) mit 1,22 Mio. (plus 1,1%).
Weitere Brennpunkte seien die Wiener Außenring-Schnellstraße (S1) bei der Laxenburger Straße mit fast 1,2 Mio. Lkw (plus 0,1%), die Welser Autobahn (A25) bei Marchtrenk (OÖ) mit 1,18 Mio. Lkw (plus 2,4%) und die Wiener Südosttangente (A23) bei der Praterbrücke mit rund 1,16 Mio. Lkw.

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