Plug-in-Outlander mit Power und Komfort
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MOBILITY BUSINESS Redaktion 18.04.2025

Plug-in-Outlander mit Power und Komfort

Mitsubishi setzt große Hoffnungen in den Outlander der vierten Generation – durchaus zu Recht.

••• Von Georg Sohler

Da stand es also, das neue Flaggschiff der Marke, der Mitsubishi Outlander, in der Garage des ÖAMTC-Testzentrums beim Gut Brandlhof in der Nähe von Saalfelden. Erst seit ein paar Wochen in Europa erhältlich, hat der Outlander in vierter Generation schon rein optisch wenig mit den drei Vorgängergenerationen gemein. Denn er soll den japanischen Autohersteller nach einigen turbulenten Jahren für Menschen mit gehobenem Anspruch interessant machen. Die Plattform wurde gemeinsam mit Nissan entwickelt und 2021 in Nordamerika, Japan und China eingeführt. Nun ist sie rundumerneuert in der EU angekommen.

Schon vor dem offiziellen Verkaufsstart und ohne Probefahrt trudelten bei Importeur Denzel die ersten Vorbestellungen ein. Der neue Outlander Plug-in-Hybrid – er ist im D-SUV-Segment angesiedelt –, vermittelt, dass hier jemand unterwegs ist, der einen gewissen Luxus schätzt, aber dabei auf zurückhaltendes Design setzt. Dass Mitsubishi keinen auffällig ikonischen Kühlergrill hat, wird den einen oder anderen Käufer freuen. Der 2,1-Tonner ist als Plug-in-Hybrid mit starkem Fokus auf den Elektrobetrieb konzipiert. Mit dem rund 2,4-Liter-Benzinmotor ergibt das eine kombinierte Systemleistung von über 300 Pferdestärken. Weitere Details später, denn viel mehr als PS und sonstige Daten zählt das Fahrvergnügen – und das konnte medianet ausführlich testen.
Zunächst ging es auf die Bundesstraße zwischen Saalfelden, Fieberbrunn und Lofer. Der Outlander macht das Cruisen auf der Landstraße einfach. Egal, ob rein elektrisch oder unter Zuhilfenahme des Benzinmotors, das Fahrzeug beschleunigt stufen- und mühelos. Da hilft der großzügig angelegte Vierzylinder-Benzinmotor, der reichlich Power liefert, wenn man will.

Ein Sir auf der Straße

Wer nicht unter Ausreizung der Geschwindigkeitslimits Extrempendler ist, wird das Benzin im Alltag allerdings nicht brauchen. Die rein elektrische Reichweite wird mit 85 km angegeben, die Japaner zeigen sich bei der Schätzung konservativ, es werden wohl mehr sein. Schließlich reichen für 90% der Autofahrten (an Werktagen) 80 bis 100 km Reichweite allemal. Insgesamt zeigt sich bei Überlandfahrten: ein verlässliches Fahrzeug, mit allem und noch mehr, was man von einem Auto dieser Größe zu erwarten hat. Wer nachhaltig unterwegs sein will, findet die rein elektrische oder die Save-(Erhaltung des Ladezustandes der Batterie) bzw. Charge-Modi (Batterie wird geladen) sehr intuitiv; insgesamt gibt es sieben Fahr- bzw. Betriebsmodi.

Die inneren Werte

Die für den Fahrkomfort wichtigen Dinge, die vom Cockpit aus zu regeln sind – Klimaanlage, Fahrstil, Lautstärke – können mittels Drehregler und Knopferl bedient werden. Die Haptik feiert also ein Comeback und fügt sich nahtlos in technische Neuerungen wie Head-up-Display und Co. ein.

Das Design folgt der (auf Japanisch formulierten) I-Fu-Do-Do-Philosophie – „authentisch und majestätisch”. Viele schon in der günstigsten Variante von 51.990 € erhältlichen Versionen haben Merkmale der Oberklasse, wie etwa eine 360-Grad-Kamera, Aluminiumpedale und, und, und. Teurer als knapp über 60.000 € wird es mit adaptiven LED-Scheinwerfern, Semi-Anilin-Leder und Massagefunktion. Dazu gehört auch ein exklusiv von Yamaha entwickeltes Soundsystem, das es in zwei Ausführungen mit acht bzw. zwölf Speakern gibt. Das wird Freunde von gutem Sound von Vivaldi bis zu Deathmetal glücklich machen.

Ab auf den Schotter

Auch unter der Haube gibt es einiges zu bestaunen. Die zwei Elektromotoren inklusive Benziner bieten eine Gesamtsystemleistung von 306 PS. Gespeichert wird die Energie in einer Lithium-Ionen-Batterie mit 22,7 kWh Kapazität und 96 einzelnen Zellen. „Die Batterie ist vollkommen neu, bei GS Yuasa in Kyoto entwickelt und produziert. Eine direkte Kühlung jeder einzelnen Zelle ermöglicht im Ergebnis 65 Prozent mehr Dauerleistung”, erklärt Lisa Hahofer, Marketing- und PR-Managerin. Auf den Punkt gebracht: „So ein Auto hätten wir früher noch nicht anbieten können und der Outlander ist damit unser neues Flaggschiff.”

Dazu gehört auch Allrad und dies liegt ohnehin in der DNA von Mitsubishi; seit den 1980ern gibt es das System namens S-AWC (Super-All Wheel Control-System). Was es kann, zeigt das Auto bei der rund halbstündigen Fahrt im Gelände mit den ÖAMTC-Instruktoren. Egal, ob steil rauf, runter, schräg oder im Wasser – alles funktioniert genauso spielerisch wie auf der Straße. Einzig das Herumswitchen zwischen Power- und Gravelmode könnte einen Tick einfacher sein. Insgesamt verfügt der Outlander über ansprechende Geländegängigkeit, das Handling ist auch im Gelände einfach. All das wird durch einen etwas höheren Unterboden ermöglicht. Dadurch ist der Wagen nicht nur auf längeren Strecken bequem und in der Stadt schick, sondern auch im (leichten) Gelände eine gute Alternative.

Wer ist die Zielgruppe?

Fazit: Wer ein SUV mit etwas mehr Geländegängigkeit haben will, das draußen dennoch unauffällig und drinnen Oberklasse ist, kann hier guten Gewissens zuschlagen. Der Preis liegt unterhalb der Konkurrenz.

Die Verkaufsziele wirken auf den ersten Blick ambitioniert, man will zehn Prozent im Segment. Dabei hat Mitsubishi in Österreich einen Marktanteil von 1,6%. 2024 gab es aber 33.616 Erstzulassungen im Bereich D-SUV, davon 4.561 mit PHEV-Antrieb (13,6% von D-SUV). Verkauft man 450 Ein­heiten, hat man dieses Ziel erreicht. Für B2B-Kunden hat man übrigens auch interessante Leasing-Pakete geschnürt: 2,99%-Fixzinsleasing.
Die Sicherheit wird durch ein neu eingeführtes Garantiepaket von bis zu acht Jahren oder 160.000 km (fünf Jahre Werksgarantie, drei Jahre erweiterte) weiter gestärkt. In den kommenden Monaten soll rund um das Flaggschiff Outlander noch mehr folgen, was die Produktpalette betrifft.
Nach nicht so einfachen Jahren eine Offensive. Jürgen Höller, Managing Director Mitsubishi Motors Österreich, abschließend: „Ein perfektes Angebot, von einem verlässlichen japanischen Hersteller.”

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