Die digitale Revolution rollt
© CSC/Dimo Dimov
Dietmar Kotras (CSC), Henrietta Egerth (FFG), Martin Eldracher (CSC), Marcel Haar (CSC; v.l.n.r.).
PRIMENEWS 30.10.2015

Die digitale Revolution rollt

Aktuelle Studie von CSC: 500 Unternehmensentscheider in Deutschland, Österreich und der Schweiz berichten von ihrer „Digitalen Agenda 2020”.

••• Von Sabine Bretschneider

WIEN. „Die Digitalisierung von traditionellen Wirtschaftsunternehmen und Behörden fordert grundlegend neue Weichenstellungen für Wettbewerb, Organisation und Kompetenzen”, sagt Dietmar Kotras, Geschäftsführer von CSC in Österreich. „Eine Digitale Agenda ist Fundament dafür, mit einer klar definierten Strategie diese revolutionäre Transformation erfolgreich umzusetzen.” Im Fokus stehe dabei, „wie sich mithilfe der Digitalisierung Kunden besser bedienen, die Innovationskraft stärken oder Wettbewerbsvorteile erzielen lassen”. Tatsache ist: Für 68% der Unternehmen in Deutschland, ­Österreich und der Schweiz „hat die digitale Transformation den Wettbewerb bereits verändert”. Gut jede fünfte Firma rechnet als Folge dessen bis 2020 mit einer neuen Marktlage. Die Planung läuft derweil auf Hochtouren: 39% der Unternehmen haben bereits eine „Digitale Agenda” für den eigenen Betrieb aufgestellt – knapp jedes dritte will in zwölf Monaten nachziehen. Das sind Ergebnisse der Drei-Länder-Studie „Digitale Agenda 2020” von CSC (NYSE: CSC). Dazu wurden 500 Unternehmensentscheider in Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt.

Wo's noch hapert

Größte Stolpersteine für die Umsetzung sind zu wenig Fachkräfte, Finanzierungslücken und Mängel bei der Aus- und Weiterbildung.

Wie die Umfrage zeigt, ist die Schweiz im Ländervergleich mit der Planungsphase am weitesten fortgeschritten: Knapp jedes zweite Schweizer Unternehmen (48%) hat bereits eine digitale Agenda verabschiedet. In Österreich sind es 42% und Deutschland 35%. Aufgeschlüsselt nach dem schon erreichten Reifegrad digitaler Projekte im Wettbewerbsvergleich, schätzen sich jedoch die deutschen Firmen (37%) am fortschrittlichsten ein. Zum Vergleich: In Österreich und der Schweiz hält rund jedes vierte Unternehmen den eigenen digitalen Reifegrad dem Wettbewerb gegenüber für hoch bis sehr hoch. Trotz dieser Fortschritte halten insgesamt 68% der Firmen in der D-A-CH-Region ihren Digitalisierungsgrad im Vergleich zu den Wettbewerbern im Markt für mittelmäßig bis gering.

Kenne deinen Kunden

Bei den Chancen der digitalen Transformation steht in allen drei Ländern eine verbesserte Kundenkenntnis- und Kundenbeziehung (47%) auf Platz eins. Der Blick in die Branchen zeigt, dass Industrieunternehmen künftig mit individualisierten Produkten flexibler auf Kundenwünsche reagieren wollen (41%). Finanz- und Versicherungsdienstleister (53%) setzen künftig ebenso wie der Handel (45%) auf digitale Vertriebskanäle. Telko- und IT-Dienstleister sehen die größten Chancen bei der Automatisierung und Digitalisierung von Prozessen (53%).

Allerdings sieht die Wirtschaft in der digitalen Transformation durchaus auch Risiken: Neben der Datensicherheit bewegt die Unternehmen in der D-A-CH-Region vor allem die Investitionsfrage sowie die Zusammenarbeit mit externen Partnern. Interessant: In Österreich bemängelt knapp jeder Dritte einen Anbietermangel, um in den digitalen Prozess kostengünstig einsteigen zu können; entsprechend konsequent wird hier die Service-Entwicklung mit Partnern auf die Agenda gesetzt (44%).

Bürokratie-Baustellen

Erheblichen Handlungsdruck erkennt die Wirtschaft der D-A-CH-Region bei der Digitalisierung der öffentlichen Hand. Aus unternehmerischer Sicht gehen 41% davon aus, dass die Behörden den erforderlichen Handlungsbedarf bisher unterschätzen. Die größte Baustelle im Public-Bereich diagnostizieren die Firmen bei Aus- und Weiterbildungslücken in der öffentlichen Verwaltung. Gut jeder Dritte würde die Rekrutierung von Fachpersonal für digitale Projekte auf die öffentliche Agenda setzen.

„Im Forschungs- und Förderungsbereich ist die Digitalisierung längst gelebte Agenda in Österreich”, führte Henrietta Egerth, Geschäftsführerin der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG, bei der Präsentation der Studie aus. Leistungsfähigere Geräte und sinkende Preise führten laufend zu neuen Anwendungen und belebten die Wirtschaft – wie auch soziale, kulturelle, politische und gesellschaftliche Aktivitäten. Im Jahr 2014 hat die FFG 630 Projekte im Thema IKT mit rund 95 Mio. € gefördert. Davon gingen rund 70% der Fördermittel an Unternehmen.

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