Analyseschwerpunkt
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FINANCENET REAL:ESTATE Redaktion 07.10.2022

Analyseschwerpunkt

Die Entwicklungen auf den Immobilienmärkten aus der Sicht der Notenbanker – die Immobilienmarktanalyse der OeNB.

WIEN. Der steile Aufwärtstrend bei Wohnimmobilienpreisen in Österreich setzte sich in der ersten Jahreshälfte 2022 fort. In Zentral-, Ost- und Südosteuropa (CESEE) zogen die Wohnungspreise Ende 2021 und Anfang 2022 ebenfalls wieder kräftig an, woraus sich auch wachsende Risiken für die Finanzstabilität ergeben, wie die jüngste Immobilienmarktanalyse der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) zeigt.

Zweistelliges Wachstum

Sowohl in Wien als auch im restlichen Bundesgebiet waren bei Wohnimmobilien bereits das siebte Quartal in Folge Preiszuwächse über der Zehn-Prozent-Marke im Vorjahresvergleich zu verzeichnen.

Konkret lagen diese im zweiten Quartal 2022 bei jeweils rund 13%, womit das Wachstum der Wohnimmobilienpreise für Österreich insgesamt einen neuen Höchststand erreichte (siehe Tabelle unten).
Die Wohnungsmärkte in Zentral-, Ost- und Südosteuropa hatten laut OeNB trotz der Covid-19-Pandemie ein auffallend hohes Preiswachstum Ende 2021 und Anfang 2022 verzeichnet. Der Krieg in der Ukraine bringe nun neue Herausforderungen für die CESEE-Wohnimmobilienmärkte.
Vor dem Hintergrund der anhaltend starken Zunahme der Preise für Wohnimmobilien, der Wohnbaukredite und der Verschuldung privater Haushalte steigen auch die Risiken für die Finanzstabilität. Bei der OeNB wird davon ausgegangen, dass die hohen Inflationsraten und die steigenden Zinsen die finanzielle Situation privater Haushalte verschärfen könnten.

Wackelige Finanzstabilität

Der starke Preisauftrieb verringere die Kaufkraft privater Haushalte, wodurch es ihnen erschwert werden könnte, ihre Wohnbaukredite zurückzuzahlen. Dem stünden steigende Zinsen gegenüber, die nicht nur die Nachfrage nach neuen Krediten beeinflussen, sondern es privaten Haushalten auch schwerer machen dürften, laufende Kredite zu bedienen – sofern diese variabel verzinst sind.

Wegen explodierender Baukosten sowie dem Mangel an Arbeitskräften und Baumaterialien bleibe das Angebot auf dem Wohnimmobilienmarkt in CESEE weiterhin hinter der Nachfrage zurück, heißt es Immobilienmarktanalyse der heimischen Notenbanker.
Diese hartnäckige Lücke zu schließen, werde zunehmend zur Challenge. (hk)

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