WIEN. Das Baukonjunkturpaket der Bundesregierung sollte 2024 für Impulse auf dem Immobilienmarkt sorgen. Welche langfristigen Effekte das Paket tatsächlich erzielt hat und welche Trends den Markt 2025 prägen werden, hat Raiffeisen Immobilien analysiert. Und sieht Licht am Ende des Tunnels
„Die Talsohle ist durchschritten. Wer seine Hausaufgaben gemacht hat konnte auch 2024 reüssieren. Vor allem unsere konsequente Ausrichtung auf höchste Servicequalität, ein verstärkter Fokus auf Dienstleistungen abseits des klassischen Maklergeschäftes, wie z.B. Liegenschaftsbewertungen, und die enge Zusammenarbeit mit den Raiffeisenbanken haben sich im angespannten Marktumfeld bewährt”, resümieren die Sprecher von Raiffeisen Immobilien Österreich, Peter Weinberger und Peter Mayr. So habe man 2024 den Honorarumsatz um 13% auf 35 Mio. € steigern können.
Österreichweit wickelte die Immobilienmakler-Organisation der Raiffeisenbanken Gruppe 2024 rund 7.300 Transaktionen ab. Der Wert der dabei vermittelten Objekte belief sich auf 567 Mio. €, ein Plus von 13%.
Geld von den Ländern
Das von der Bundesregierung 2024 verabschiedete Baukonjunkturpaket sollte leistbaren Wohnraum fördern und den Erwerb von Immobilien erleichtern. In einigen Bundesländern, wie Niederösterreich und der Steiermark, würden sich auch tatsächlich erste positive Effekte zeigen, heißt es bei Raiffeisen Immobilien. Denn hier erhielten Antragsteller seit 2024 zusätzliche Zuschüsse von bis zu 10.000 €. In den Bundesländern Wien, Kärnten und Burgenland würden konkrete Umsetzungen komplett fehlen. In Vorarlberg wurde auf das Paket ganz verzichet, da bereits attraktive Förderungen bestehen würden.
„Das Baukonjunkturpaket hat zweifellos dazu beigetragen, das Thema leistbarer Wohnraum in den Fokus zu rücken. Erste Erfolge sind sichtbar, aber der breite Durchbruch blieb bisher aus. Entscheidend wird sein, wie schnell und zielgerichtet die Mittel in den kommenden Jahren eingesetzt werden. Allen voran müssen die versprochenen zinsgünstigen Darlehen aus dem Baukonjunkturpaket endlich umgesetzt werden – hier sind vor allem die einzelnen Bundesländer gefordert”, betont Mayr.
Vom richtigen Zeitpunkt
Doch ist es sinnvoll, bis Juni auf das Auslaufen der KIM-VO zu warten, um sich den Wunsch vom Eigenheim zu erfüllen? Wer denkt, dass die Immobilienpreise bis dahin (weiter) fallen, der irre, so die Experten. Viele Branchenkenner würden mit weiteren Zinssenkungen rechnen, was im Zusammenspiel mit dem Auslaufen der KIM-VO zu steigenden Kreditvergaben und damit zu steigender Nachfrage nach Immobilien führen dürfte. Dementsprechend sei eher mit einem Preisanstieg zu rechnen, denn das Angebot an (neugebauten) Immobilien ist knapp.
Für die Baubranche sei laut Raiffeisen Research zwar auch eine positive Entwicklung zu erwarten, aufgrund langer Vorlaufzeiten allerdings erst 2026. Da sei weiterhin Geduld und vor allem Durchhaltevermögen gefragt. (hk)