Positive Tendenzen
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FINANCENET REAL:ESTATE Redaktion 28.04.2023

Positive Tendenzen

Laut VÖB-Konjunkturbarometer zeigt sich die Baubranche trotz Einbrüchen im Wohnbau vorsichtig optimistisch.

WIEN. Nach den vollen Auftragsbüchern 2021 und 2022 ist die österreichische Betonfertigteilindustrie heuer mit einer getrübten Konjunkturlage konfrontiert. Das geht aus dem regelmäßigen halbjährlichen Konjunkturbarometer hervor, welches das Wiener Marktforschungsinstitut TQS Research & Consulting im Auftrag des Verbands Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB) durchgeführt hat.

Die schwächere Konjunktur macht sich vor allem im Wohnbau bemerkbar – mehr als 50% der Unternehmen klagen hier über sinkende Umsätze. Trotzdem gehen fast 60% der Befragten von einem „eher” oder sogar „sehr” zufriedenstellenden Geschäftsjahr 2023 aus. Dabei werden die Umsätze bei acht von zehn Unternehmen gleichbleibend oder sogar sinkend sein.

Auswirkungen auf die Branche

Neben einem schwächelnden Wohnbau haben vor allem steigende Rohstoff- und Energiepreise, geänderte Kreditvergaben und die damit verbundenen höheren Zinsen Auswirkungen auf die Wirtschaftslage der Branche. „Trotz einer Konjunkturverlangsamung herrscht in unserer Branche keine Alarmstimmung. Die andauernde Inflationsspirale wird aber zu einem wachsenden Problem für unsere Betriebe”, warnt Franz Josef Eder, VÖB Präsident.

Die österreichische Betonfertigteilbranche konnte aber trotz einer schwierigen Konjunkturlage das Vorjahr stabil abschließen. So meldeten sogar 84% der befragten Unternehmen gleichbleibende oder steigende Umsätze im zweiten Halbjahr 2022 im Vergleich zum selben Zeitraum 2021. Die steigenden Umsätze sind bei einem Drittel der Befragten auf Preiserhöhungen aufgrund der gesteigerten Energie- und Rohstoffpreise zurückzuführen.

Stagnation vs. Stabilität

Den stärksten Konjunkturrückgang sehen die VÖB-Mitglieder im Wohnbaubereich – hier klagen 58% der Unternehmen über sinkende Umsätze. Eine stagnierende Konjunkturlage macht sich auch im Bürobau bemerkbar. Demgegenüber steht eine relativ stabile Konjunkturlage im Industriebau – dort haben 67% der Unternehmen gleichbleibende oder steigende Umsätze gemeldet. Ähnlich ist es auch im Tiefbau mit 46%. „Im Unterschied zum Wohnbau werden im Industrie- und Tiefbau nach wie vor bedeutende Investitionen seitens Unternehmen bzw. des Staates getätigt, was momentan zu einer zufriedenstellenden Auftragslage führt”, sagt Eder.

Investitionen in Mitarbeiter

Fast drei Viertel (71%) der österreichischen Betonfertigteilunternehmen planen, den derzeitigen Mitarbeiterstand zu behalten oder auszubauen – bei gleichzeitigem Fachkräftemangel: 50% der Betriebe klagen über zu wenige Interessenten und zu viele offene Stellen. „Aus diesem Grund investieren mittlerweile mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen in konkrete Maßnahmen aus dem Bereich Employer Branding. Seien das flexible Arbeitszeitmodelle, Weiterbildungsangebote oder diverse Benefits”, erklärt Anton Glasmaier, VÖB Geschäftsführer.

Branche mit Potenzial

Drei Viertel der Unternehmen sind überzeugt, dass „ihre” Bauweise zu einer Reduktion der Bauzeiten beiträgt. Als wichtigste Innovationsimpulse sehen sie vor allem die Entwicklung höherer Vorfertigungsgrade, die Steigerung der Präzision von Betonfertigteilen und eine höhere Planungsqualität. „Mit einer besseren Planung können Baukosten deutlich reduziert werden. Außerdem beschäftigt sich die Branche nach wie vor intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit. Eine CO2-Reduktion durch Anwendung klimafitter Zemente, die Ressourcenschonung bei der Herstellung von Betonfertigteilen sowie deren Wiederverwertung werden uns in den kommenden Jahren intensiv begleiten”, so Eder. (hk)

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