Stoffliche Verwertung
© Saint-Gobain Austria
Recyclingexperten Peter Giffinger (Saint-Gobain Austria), Harald Hauke (ARA), Roland Wernik (Salzburg Wohnbau), Jürgen Secklehner (ARA Stoffstrommanagement) und Reinhold Bauer (Rigips Bad Aussee, v.l.).
FINANCENET REAL:ESTATE Redaktion 31.03.2023

Stoffliche Verwertung

Von kommunalen Bestrebungen bis hin zum Green Deal der EU: Kreislaufwirtschaft ist am Bau unverzichtbar – und machbar.

SALZBURG. Für die Bauindustrie wird Kreislaufwirtschaft immer wichtiger: Laut dem Bundesabfallwirtschaftsplan 2023 des Klimaschutzministeriums fielen in Österreich im Jahr 2020 rund 11,4 Mio. Tonnen mineralische Bau- und Abbruchabfälle an – das entspricht rund 1.300 Tonnen pro Kopf. Beim Salzburger Wohnbauprojekt „Billy-up” in der Billrothstraße, wo nach Entkernung und Umbau eines ehemaligen Laborgebäudes der Universität Salzburg insgesamt 36 Wohnungen entstehen, wird an diesem Hebel angesetzt.

Die ausführende Salzburg Wohnbau recycelt nicht nur Beton, Gipsdielen, Glas und Metalle, sondern auch die Rigips Gipskartonplatten, die bei der Errichtung des Gebäudes im Jahr 1974 verbaut wurden.

Geschlossene Kreisläufe

Für dieses innovative Vorhaben zeichnet Saint-Gobain Austria gemeinsam mit der ARA verantwortlich – seit 2021 besteht die Projektzusammenarbeit mit dem Ziel, Stoffkreisläufe in der Baustoffwirtschaft zu schließen und die Prozesskreisläufe der Baustoffe weiter zu optimieren

Saint-Gobain Austria und die ARA wollen künftig eine Deponierung der anfallenden Bauabfälle vermeiden und stattdessen eine 100%ige stoffliche Verwertung forcieren.
„Bereits in den Jahren 2018 und 2019 konnten wir Zuwachsraten bei den Baustellenrückführungen von Rigips verzeichnen – bis zu 10 Prozent”, sagt Peter Giffinger, CEO Saint-Gobain Austria. Bei Rigips ist aber eine sortenreine Trennung von Gips und Karton essenziell. Diese erfordert eine gesonderte Reinigung der Kartonreste durch spezialisierte Aufbereitungsanlagen, die von der ARA bereitgestellt werden.
„Von der technischen Planung über die Konzeption bis hin zu vorbereitenden Versuchen, sowie im laufenden Betrieb durch Output-Qualitätskontrollen von Gips und Karton, Transport der Abfälle und digitale Auftragserfassung für eine Optimierung der Logistik”, könne die ARA ihre Expertise einbringen, erklärt deren Vorstandssprecher Harald Hauke. (hk)

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