Ungenutzte Potenziale
© Martina Berger
Superlativ Das LeopoldQuartier Living (253 Wohnungen) mit Holz-Tragstruktur stellt derzeit das größte aus Holz gebaute Wohnbau-Projekt Österreichs dar.
FINANCENET REAL:ESTATE Redaktion 15.11.2024

Ungenutzte Potenziale

Als nachwachsender und rückbaubarer Baustoff zeigt Holz seine Stärken. Was möglich ist, zeigt das LeopoldQuartier in Wien.

WIEN. Der Holzbau in Österreich entwickelt sich blendend: Mittlerweile wird rund ein Viertel der Hochbau-Nutzflächen in Österreich in Holzbauweise errichtet, 53% davon im Wohnbereich. „Insbesondere der Bedarf nach nachhaltig errichtetem Wohnraum für die Städte von Morgen kann mithilfe von Holz gut erfüllt werden. Der Baustoff ist rückbaubar im Sinne der Kreislaufwirtschaft. Jedes Jahr wachsen in Österreich 30 Mio. Kubikmeter nach, von denen 90 Prozent genutzt und verwertet werden. Das entspricht 2.000 Einfamilienhäusern pro Tag. Und es entsteht sozusagen ein zweiter Wald aus Häusern, der ebenfalls CO2 bindet”, sagt Porr-CEO Karl-Heinz Strauss. Jedoch fehle es neben flächendeckenden Erfahrungen auch an notwendigen Produktzulassungen und Zertifizierungen.

Zukunftsgerichtete Idee

Richtungsweisend ist hier das LeopoldQuartier am Donaukanal in Wien. Auf einer ­Fläche von knapp drei Hektar ­entwickelt UBM Europas erstes Stadtquartier in ­Holzbauweise. „Menschen, die sich für das LeopoldQuartier entscheiden, liefern damit aktiv eine Antwort auf den Klimawandel”, so Peter Schaller, Vorstand UBM Development AG. Die tragende Struktur des 22.000 m² Bürogebäudes wird ab dem ersten Obergeschoß bis ins letzte neunte Geschoß in einer Holz-Hybridbauweise, als Skelettbau aus Holzelementen und Stahlbeton-Fertigteilen, errichtet. Insgesamt kommen im Office-Bau ca. 2.800 m³ Holz aus Brettschichtholzstützen, Brettsperrholzparapeten und Holzbetonverbunddecken zur Anwendung. Die CO2-Ersparnis im Vergleich zu einer Stahlbetonausführung beträgt 2.700 t. (hk)

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